Am 9./10. Februar 2023 hatte ich Gelegenheit an der Fachtagung Honig und Honigtechnologie V der Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen (GDL) in Stuttgart teilzunehmen. Mehr über die Gesellschaft auf: www.gdl-ev.org
Es wurden 15 Vorträge angeboten: angefangen bei Osmotoleranten Starterkulturen für Saftgetränke, über die Arbeit der Lebensmittelüberwachung, internationale Honigstandards oder Melissopalynologie bis zur Honigsensorik wurde ein breites Themenfeld vorgestellt.
Ein Schwerpunkt lag auf der Authentizität von Honigen und der Honigverfälschungsanalytik. Hier wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden und Verfahren erläutert, deren Weiterentwicklung im Wettlauf mit den Honigfälschern steht: Isotopenanalytik mittels IRMS-Analytik, NMR (Nuclear Magnetic Resonance)-Spektroskopie, HRMS (hochauflösende Massenspektrometrie). Dreh- und Angelpunkt sind hierbei Referenzdatenbanken zum Abgleich der Verfälschungsparameter.
Anwesend waren Hochschulprofessoren und Praktiker aus Laboren wie QSI, Intertek, FoodQS, Verfahrenstechnologen – im wesentlichen Lebensmittelchemiker. Als einziger Imker habe ich für den DBIB teilgenommen, neben Frau Böhrs, die eigentlich als Pollenanalytikerin gekommen war und nebenbei noch den Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker vertrat.
Auf der Tagung konnte ich die Forderungen des DBIB nach
- transparenter Deklaration von Honigmischungen,
- Nachverfolgbarkeit von Honigmischungen,
- einer Anerkennung, dass Gefilterter Honig kein Honig ist,
- und Kenntlichmachung nicht durch Bienen dehydrierten Honigs,
in Bezug auf die Honigkennzeichnung und auch die Wettbewerbsverzerrung durch importierten Honig ansprechen.
Zurzeit ist die europäische Honig-Richtlinie 2001/110/EG offen. Hier müssen wir ansetzen, um unsere Forderungen einzubringen. Die Kollegen von den Europäischen Berufsimkern (EPBA) sind an dem Thema auch dran.
Weiter habe ich Jens Brockmeyer von der Universität Stuttgart getroffen. Er forscht am massenspektrometrischen Nachweis zur Authentizität von Honig. Hierzu hatte der DBIB ihm Zuarbeit versprochen – wir wollten Honig- und Bienenproben zur Authentifizierung schicken. Hierzu sollte vom QSI ein Karton nebst detaillierter Anweisung an uns ausgeliefert werden, in dem wir die Proben zurück an das QSI zur Untersuchung schicken können. Beim QSI gab es dann einen Personalwechsel und das Vorhaben wird nun neu belebt. Der Kontakt wird jetzt direkt über mich laufen – ich stehe dazu mit QSI und Herrn Brockmeyer weiter in Kontakt.
Bericht von: Stephan Iblher, DBIB Landesgeschäftsführer Hamburg
Finkenau 8d, 22081 Hamburg
T +49 (0)40 85371158
Stephan.Iblher(at)Berufsimker.de
Vielen Dank für den kleinen Bericht
Beatrix Brinkmann
ILC Trier