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Weltbienentag 2025: Ohne Bienen kein Leben – ohne Imker kein Honig Mai 15, 2025

Bienen und Imkerei schützen, heißt Zukunft sichern!

Ohne Bienen keine Äpfel, kein Rapsöl, kein Erdbeerkuchen! Zum Weltbienentag erinnern wir an die Leistung der Honigbiene, aber auch an die Menschen, die sie schützen und pflegen. Denn ohne Bienen wäre unser Speiseplan kaum wiederzuerkennen und ohne Imker gäbe es kaum noch Bienenvölker. Honig regional kaufen und Imker unterstützen, heißt auch Bienen schützen. Die neue Honig-Verkaufsstellenkarte auf honigretten.de hilft dabei

Honigbiene an Ginster. Foto: Janine Fritsch
Honigbiene an Ginster. Foto: Janine Fritsch

Am 20. Mai feiern wir zum 8. Mal den Weltbienentag. Ins Leben gerufen wurde der internationale Gedenktag vor sieben Jahren von den Vereinten Nationen auf Initiative Sloweniens. Dort wurde an diesem Tag im Jahr 1734 der Pionier der modernen Imkerei Anton Janscha geboren.

Bienen – klein und unverzichtbar

Ziel des Weltbienentages ist es, das Bewusstsein für die immense Bedeutung der Bienen für Ökosysteme und Ernährungssicherheit zu schärfen. Denn die allermeisten Blütenpflanzen, darunter viele Obst- und Gemüsesorten, wie Äpfel, Kirschen, Zucchini oder Gurken, sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Ohne sie wäre unser Speiseplan leerer – und unsere Landwirtschaft in ernster Gefahr. Aber auch die Imkerei und ihre globale Bedeutung für Ökologie und Landwirtschaft wird mit dem Gedenken an den Slowenischen Imker und erstem Direktor der kaiserlichen Hof-Imkerschule in Wien gefeiert.

Wenige Berufsimker liefern über die Hälfte des heimischen Honigs

Wie wichtig die Imkerei ist, fällt dort auf, wo sie fehlt und Ernten mager ausfallen. In Deutschland sorgen Imker nicht nur für die Produktion von authentischem, heimischem Honig, sondern auch für die zuverlässige Bestäubung in der Landwirtschaft – ein ökologischer und wirtschaftlicher Dienst von unschätzbarem Wert, für den sie bisher nicht entlohnt werden. Die professionell arbeitenden Erwerbs- und Berufsimker machen nur rund 4 Prozent aller deutschen Imker aus, produzieren dabei aber 60 % des gesamten heimischen Honigertrags. Werden sie vom Markt gedrängt und müssen ihre Betriebe schließen, gehen mit wenigen Imkern sehr große Mengen an Bienenvölkern und damit deren Bestäubungsleitung für die Bauern verloren.

Honigfälschungen: Verbraucher getäuscht – Berufsstand bedroht

Denn der Honigmarkt ist gerade massiv bedroht: Große Mengen an verfälschtem Honig landen hauptsächlich über Importe auf dem europäischen und deutschen Markt. Sie täuschen Verbraucher und schaden der Imkerei. Oft zu Dumpingpreisen verkauft, machen diese angeblichen Honige den Markt für ehrliche Imker kaputt. Zu Preisen von 2,99 € je Glas kann weltweit niemand authentischen und reinen Honig produzieren. Berufsimker decken diese Skandale seit Monaten auf und kämpfen aktiv dagegen an.

Verkaufsstellenkarte: Hier bekommt man authentischen, heimischen Honig

Screenshot Honigretten.de
Screenshot Honigretten.de

Auf der Aktions-Website honigretten.de vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund erfährt man alles wichtige über die Honigverfälschung und, worauf jeder beim Honigkauf achten kann. Auf Nummer sicher geht, wer Honig direkt beim Imker vor Ort oder heimischen Imkerhonig im Supermarkt kauft. Ganz Neu: die Honig-Verkaufsstellenkarte auf honigretten.de. Per Postleitzahl oder Ort finden Honigliebhaber deutschlandweit authentischen, heimischen Honig direkt vom Erwerbsimker in ihrer Nähe – mit Adressen und Kontakt.
Infos und die Verkaufsstellenkarte unter: www.honigretten.de

Quellen:

  • Positionspapier des Deutschen Berufs- und Erwerbimkerbunds: https://berufsimker.de/wp-content/uploads/2023/12/DBIB-Positionspapier-231204.pdf
  • honigretten.de

18.05.2025/Berufsimkerbund/Janine Fritsch

(3700 Zeichen)

Der Artikel darf kostenfrei verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung ist folgende Quelle anzugeben: „Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch“. Die Bilder werden kostenfrei und einmalig im Zusammenhang mit dieser Pressemeldung zur Verfügung gestellt. Der hinterlegte Copyright-Hinweis ist mit dem jeweiligen Bild zu platzieren.

Medienkontakt: Janine Fritsch, presse(at)berufsimker.de

Pflanzenschutzmittel: Hochgiftige Neonicotinoide erhalten Notfallzulassung Mai 7, 2025

Ausgerechnet Acetaprimid, das 11.000 mal giftiger ist als gedacht, wurde zusammen mit anderen Mittel jetzt über Notfallzulassungen erneut erlaubt. Die als Alzheimer-Pestizide bekannt gewordenen Neonicotinoide dürfen auch bei Kartoffeln und in Kürze wohl auch bei anderen Gemüsesorten gespritzt werden. So gelangen sie in viele Nahrungsmittel – Imker fürchten um das Leben ihrer Honigbienen. Der DBIB, BUND Naturschutz Bayern und BNL kritisieren die Zulassungen scharf.

Imker sind auf giftfreie Landschaften angewiesen. Pestizide zerstören u.a. Gedächtnis und Orientierungsvermögen von Bienen. Foto: Janine Fritsch
Imker sind auf giftfreie Landschaften angewiesen. Neonicotinoide zerstören u.a. Gedächtnis und Orientierungsvermögen von Bienen. Foto: Janine Fritsch

Zahlreiche Spritzmittel aus der Gruppe der Neonicotinoide haben vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit jetzt eine Notfallzulassung erhalten und dürfen auf deutsche und bayerische Felder ausgebracht werden.

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB), der BUND Naturschutz in Bayern und das Bündnis für Neonicotinoidfreie Landwirtschaft (BNL) kritisieren diesen Schritt scharf. Die BN-Agrarexpertin Rita Rott erklärt. „Es ist lange bekannt: Bereits kleinste Mengen dieser Stoffgruppe töten Insekten, sind giftig für Wasserlebewesen und schädigen das Nervensystem von Tier und Mensch. Deshalb wurden sie als Alzheimer-Pestizide bekannt. Vor allem bei Ungeborenen und Kleinkindern kann die Funktion von Nervenzellen und Gedächtnis gestört werden.“

Massive Belastung  von vielen Lebensmitteln
Trotzdem wurden Ende März der Einsatz von sechzehn Mitteln gegen die Schilf-Glasflügelzikade für zunächst 120 Tage erlaubt. Darunter sechs mit dem Neonicotinoid Acetamiprid und eines mit Flupyradifurone, alles Mittel, die die gesamte Pflanze giftig machen. Die Zikade befällt Zuckerrüben, aber auch Kartoffeln und einige Gemüsesorten. Die Mittel wurden Ende März bei Zuckerrüben erlaubt, seit Ende April können sie auch bei Kartoffeln eingesetzt werden. Der Einsatz bei weiteren Wurzelgemüsen wird laut BVL derzeit geprüft und dürfte in wenigen Wochen erfolgen. „Wir befürchten eine neue massive Belastung von Lebensmitteln nicht nur mit Acetamiprid selbst, sondern auch mit seinen Zerfallsprodukten. Denn die Halbwertszeit dieses Stoffes beträgt bis zu 450 Tage und damit verbleiben Rückstände sehr lange im Boden“, so Rott weiter.

Verstöße gegen Auflagen – Gefahr für Honigbienen
Zudem sorgen sich Imker um ihre Bienen. Denn es wird nicht bekannt gegeben, auf welchen Flächen diese hochgiftigen Spritzmittel ausgebracht werden. Das war vor vier Jahren noch anders. Imker Matthias Rühl aus Sugenheim erinnert sich an seine Erfahrungen aus dem Jahr 2021 als bundesweit das Neonicotinoid Thiametoxam gegen Blattläuse über Saatbeize auf ca. 65.000 Hektar Böden ausgebracht wurde: „Da waren uns die Flächen bekannt und wir konnten unsere Bienenvölker rechtzeitig umstellen.“ Rühl ist auch Mitglied im BNL und beklagt, dass Auflagen oft nichts nutzen: „Unser Bündnis hat in Bayern nachgewiesen, dass die strengen gesetzlichen Auflagen von den Landwirten nicht annähernd eingehalten wurden.“

Systemische Wirkung und Abdrift in die Umwelt
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Uni Hohenheim hat gezeigt, dass gerade der Wirkstoff Acetamiprid für bestimmte Insekten über 11.000-mal giftiger ist als vorgeschriebene Empfindlichkeitstests, zum Beispiel an Honigbienen, vermuten lassen. Darüber hatte auch der Berufsimkerbund (DBIB) berichtet. Weil der Stoff systemisch wirkt und sich in der ganzen Pflanze ausbreitet, wird er auch leichter verbreitet und z.B. bei Regen weit in die Umwelt abgeschwemmt. Während bislang bei Zuckerrüben mit einer Beize nur das Saatgut behandelt wurde, wird Acetaprimid großflächig auf die wachsenden Blätter gespritzt.

Ökologischer Kahlschlag und Gefahr für jeden Bürger
Insgesamt wurden für das Jahr 2025 nun 16 Notfallzulassungen gegen die Schilfglasflügelzikade erteilt. Auf über 125.000 Hektar soll gespritzt werden. Weitere Notfallzulassungen sind angeblich in Vorbereitung. Aufgrund der zu erwartenden massiven Abdrift wird aber eine weit größere Fläche von geschätzt über 500.000 Hektar betroffen sein. Zudem werden mehrfache Behandlungen empfohlen. Damit ist ein regelrechter ökologischer Kahlschlag in der Insektenwelt zu befürchten. Und auch Menschen sind direkt gefährdet, wenn Spaziergänger mit ihren Hunden oder spielende Kinder mit gespritzten Pflanzen in Kontakt kommen. Das BNL sieht in den sich ständig wiederholenden Notfallzulassungen nichts anderes als einen schleichenden Weg in die Dauernutzung.

Spritzen unnötig: Intelligente Fruchtfolge statt Pestizide
Claudia Lehner-Sepp vom BNL betont: „Eine Pestizidbehandlung und damit eine Gefährdung der Umwelt und unserer Lebensmittel wäre überhaupt nicht erforderlich, wenn eine vernünftige Fruchtfolge eingehalten würde, die den Lebenszyklus der Zikade stört. So mindert der Verzicht auf Wintergetreide nach Zuckerrüben und Kartoffeln den Befall wesentlich, wie eine Studie der Berner Fachhochschule zeigt“

Links und Quellen:

Rückfragen an

Matthias Rühl
Sprecher beim Bündnis für Neonicotinoidfreie Landwirtschaft
E-Mail: matthias.ruehl(at)t-online.de

Janine Fritsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund
Tel: 0151 / 651 68 241
E-Mail: presse(at)berufsimker.de

Rita Rott
Agrarreferentin, BUND Naturschutz
Tel. 0175 / 355 97 06
E-Mail: rita.rott(at)bund-naturschutz.de">rita.rott(at)bund-naturschutz.de

 

Projekt velutina.de mit Meldestelle Mai 5, 2025

 

Screenshot

Auf der Projekt-Website velutina.de finden sich alle Informationen über die invasive Hornissenart Vespa velutina, ihre Verbreitung und Biologie, sowie Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann.

Die Seite stellt eine Liste ehrenamtliche Ansprechpartner für die Asiatische Hornisse in ganz Deutschland zur Verfügung, die Fragen zur Bestimmung, Bekämpfung oder Prävention beantworten. Einige Ansprechpartner sind auch für Behörden tätig, die in diesem Fall auch Auskunft über die behördlichen Vorgehensweisen bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse geben können.

Asiatische und europäische Hornisse im Vergleich.
Asiatische und europäische Hornisse im Vergleich. Foto: Reiner Jahn

Meldung von Sichtungen

Sichtungen der Asiatischen Hornisse sichtet, können -> hier gemeldet werden.

So helfen Sie, die Ausbreitung der Art besser zu verfolgen und rechtzeitig  gezielte Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen.

Ansprechpartner beim Berufsimkerbund

Imker, Wespenberater und Velutina-Experte ist bei uns und im Projekt velutina.de
Thomas Beissel
Telefon: +49 (0)1578 9673943
thomas.beissel(at)berufsimker.de
thomas.beissel(at)velutina.de" data-colibri-id="164-c117">thomas.beissel(at)velutina.de
Betriebsanweisung Arbeitsschutz: Asiatische Hornisse Mai 5, 2025
Asiatische und europäische Hornisse im Vergleich.
Asiatische und europäische Hornisse im Vergleich. Foto: Reiner Jahn

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau hat im Februar 2025 eine Betriebsanweisung zum Umgang und zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei möglicher Gefährdung durch die Asiatische Hornisse herausgegeben. Das Merkblatt kann hier heruntergeladen und verwendet werden.

250201-Merkblatt-ba-asiatische-hornisse-SVLFG-2502

Stiftung Warentest blamiert sich mit Honigtest April 3, 2025

Discounterhonige im Test

Discounterhonige. Foto: B. Heuvel
Discounterhonige. Foto: B. Heuvel

Ein fragwürdiger Honigtest kursiert derzeit durch viele große Medien darunter WDR, Tagesschau und ZDF. Keine der Redaktionen hat genauer hingeschaut oder bei Imkerverbänden nachgefragt. Und das obwohl europaweit massive Verfälschungen, gerade bei Discounter- und Importhonigen, seit Monaten von den Verbänden nachgewiesen werden. Dass der jetzige Honigtest der Stiftung Warentest tendenziös, journalistisch nachlässig und fachlich voller Fehler steckt, lässt sich kaum übersehen. Dennoch wird er nicht hinterfragt.

Ein Gefälligkeitstest für wen?

Die Stiftung Warentest nennt sich selbst „unabhängig, objektiv, unbestechlich“. Doch mit ihrer Aprilausgabe hat sie Handelskonzernen und Honigabfüllern einen ordentlichen Gefallen getan. Die Aufgabe lautete: Wie können wir deutschen Imkerhonig, noch dazu im bekannten Glas vom Deutschen Imkerbund deutlich abwerten und gleichzeitig billige Mischhonige, zugekauft, vermengt und abgefüllt aus aller Herren Länder, so aufwerten, dass sie wieder kundentauglich werden? Denn genau die preisgünstigen Honige machen das Umsatzgros bei Abfüllern und großen Handelskonzernen aus.

Verbraucher kaufen hochwertiger

Offenbar hat sich etwas getan bei den Verkaufszahlen. Verbraucher sind nicht dumm. Ganz im Gegenteil. Sie wollen gute Qualität zu einem fairen Preis. Und vor allem wollen sie nicht betrogen werden. Die weitverbreitete Honigpanscherei mit Zuckersirup, die deutsche und europäische Berufsimker im letzten Jahr aufgedeckt haben, ist bei den Verbrauchern angekommen. Das hat vielerorts zu einem deutlich veränderten Verbraucherverhalten hin zu hochwertigen, authentischen Imkerhonigen geführt. Das bestätigt auch der Imkerverband Rheinland-Pfalz, der schon lange auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit setzt.

Testergebnis offensichtlich gesteuert

Die Frage ist also, wie viel in diesem Test kommt wirklich von der Stiftung Warentest und wie viel wurde von außen auf das Ergebnis eingewirkt? Denn: Die wiederholt uneinheitlich angewandte sensorische Bewertung, bei der systematisch Imkerhonige abgewertet werden, die Discounterhonige jedoch nicht, wirft Fragen auf. Auch das Weglassen hochmoderner und für die Aufdeckung raffinierter Fälschungen elementarer Methoden, wie die von der EU-Kommission vor Jahren eingeführte HPAEC-PAD, muss man als bewusste Manipulation werten. Das Testergebnis wäre ein ganz anderes gewesen!

Guter Ruf ausgenutzt

Der immer noch gute Ruf der Stiftung Warentest wurde hier offenbar gezielt genutzt, um Medien und Kunden zu täuschen. Kaum jemand hinterfragt diese Institution. Keine Redaktion fragt sich, ob nach dem Honigskandal der letzten Monate dieses konträre Ergebnis wirklich echt sein kann. Die Stiftung Warentest genießt Vertrauen und gilt als unabhängig. Doch Verwaltungsrat und Kuratorium sind von Wirtschaftslobbyisten besetzt, Vertreter der Industrie vom BDI über den Markenverband bis zum Handelsverband Deutschland.

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hat zusammen mit dem Imkerverband Rheinland-Pfalz eine ausführliche Stellungnahme zu dem Test verfasst, in der die gravierendsten Fehler und systematischen Manipulationen ausführlich beschrieben sind.

Link zur gemeinsamen Stellungnahme des DBIB und LV RLP

Stellungnahme als pdf zum Download und Weitergabe

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03.04.2025 /3.000 Zeichen

Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch
Disclaimer: Der Artikel und seine Inhalte dürfen kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

Stellungnahme zum Honigtest der Stiftung Warentest April 2, 2025

„Honig – Preiswerte überraschen“

Stiftung Warentest, Ausgabe 04/2025

Screenshot

Gemeinsame Stellungnahme des Deutschen Erwerbs- und Berufsimkerbund e.V. und Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Mit Erstaunen haben wir den Honig-Test der Stiftung Warentest (April 2025) gelesen. Weder wissenschaftliche Standards noch journalistische Sorgfalt werden hier eingehalten – ein Test, der seinen Namen nicht verdient.

Die Bewertung der Analysen wird an vielen Stellen auf den Kopf gestellt und das Ergebnis ins Gegenteil verkehrt. Während z. B. in der Honigsensorik bei Discounterhonigen klare Fehlarmomen nicht bewertet wurden, führten honigtypische und authentische Eigenschaften bei einem deutschen Imkerhonig zur Abwertung.

Insgesamt wirkt dieser Test, insbesondere vor dem Hintergrund der bisherigen EU-weiten Aufdeckungen von Honigverfälschungen, wie bestellt – ein Gefälligkeitsurteil. Stiftung Warentest ist längst kein unabhängiger Akteur mehr: Wirtschaft und Politik geben den Ton an. Seriös getestet wurde hier nicht – mindestens 10 von 24 Honigen, darunter Lidl (Platz 3) und Aldi Nord (Platz 5), hätten beim Sensoriktest ausgeschlossen oder zumindest mit mangelhaft bewertet werden müssen. Von den unzähligen handwerklichen Fehlern und wissenschaftlich ungenügenden Vorgehensweisen greifen wir im Folgenden nur zwei der gravierendsten heraus, um die Tragweite der Manipulation deutlich zu machen.

Stiftung Warentest blamiert sich bei sensorischer Beurteilung 

Vergleich von „Äpfel mit Birnen“
Im Test wurden deutsche Blütenhonige zusammen mit Mischhonigen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten verglichen, ohne Kenntnis der genauen geografischen oder botanischen Herkunft. Aus einer solchen, nahezu unbegrenzten Vielfalt sensorischer Merkmale kann jedoch nichts korrekt abgeleitet werden. Man braucht immer einen Vergleichsstandard, um zu beurteilen, ob diese Blütenhonig-Mischungen typisch schmecken oder sensorische Fehler aufweisen. Mit anderen Worten: Man kann keinen deutschen Blütenhonig mit einem Mischhonig aus dem Ausland ohne Referenz sensorisch vergleichen.
Es stellt sich die Frage, welche Referenzproben bei dieser Bewertung verwendet wurden, um Abweichungen überhaupt bewerten zu können?

Fachbegriffe in negativem Kontext
Eine sensorische Analyse ist zunächst wertneutral. Es wird beschrieben, was wahrgenommen wird. Im Test wurden „animalische“ und „stallige“ Aromen pauschal als Fehler eingestuft und durchgängig in einen negativen Rahmen gesetzt. Diese Beschreibungen sind jedoch zentrale Fachbegriffe aus der internationalen sensorischen Analyse und die Aromen wichtige Kennzeichen der Authentizität bestimmter Blütenhonige. So zeigt der immer beliebtere Buchweizenhonig, als typisches Kennzeichen für einen authentischen Sortenhonig, eine animalische, an Pferdestall erinnernde Geruchskomponente, unabhängig vom sensorischen und geschmacklichen Gesamteindruck.
Es stellt sich die Frage, warum gerade diese von ungewohnten und im Allgemeinen eher als negativ empfundenen Begriffe hier direkt mit einem Fehler verknüpft werden? Viele positiv klingende Begriffe aus der Sensorik wie fruchtig, zitrusartig, blumig und warm kommen dagegen gar nicht vor. Gerade bei den getesteten deutschen Imkerhonigen müssten diese Aromen aufgrund ihrer Herkunft beschrieben sein. Selbst beim Testsieger würden wir zumindest blumige Geschmackskomponenten erwarten.

Rauch bei Discounterhonig nicht abgewertet
Bei 10 von 24 Honigen wurden Rauchnoten festgestellt. Obwohl nach internationalen Standards rauchige Aromen in Blütenhonigen in der Regel als „Off-Flavours“, d.h. Fehlaromen, und damit als Ausschlusskriterium zu bewerten sind, haben die Prüfer keine Abwertung vorgenommen. Rauch ist Zeichen einer fehlerhaften Verarbeitung, nicht natürlich und daher als erheblicher Mangel zu bewerten. Stiftung Warentest akzeptiert diese Fehlaromen interessanterweise z.B. bei den gut platzierten Honigen von Lidl, Aldi, Edeka und Langnese. Nach internationalen Standards wären diese 10 Honige bereits jetzt durchgefallen und mit ungenügend zu bewerten.
Es stellt sich die Frage, warum dieses klare Ausschlusskriterium nicht angewendet wird?

Kohl-Aroma bei deutschem Imkerhonig abgewertet, beim Testsieger nicht
Sortentypisch sind auch pflanzliche und kohlartige Aromen bei bestimmten Blütenhonigen wie Raps. Ein deutscher Blütenhonig vom Imker im DIB-Glas wurde mit diesem Aroma jedoch als untypisch und fehlerhaft abgewertet. Beim Testsieger hingegen fand diese Abwertung nicht statt. Auch dieser Honig ist ein Blütenhonig und hätte somit ebenfalls abgewertet werden müssen.
Es stellt sich die Frage, warum die Prüfer gleiche Aromen bei vergleichbaren Honigen unterschiedlich bewerten?

Stiftung Warentest verwendet veraltete Methodenauswahl

Der im Artikel zitierte Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hat die DNA-Analyse im Oktober 2024 öffentlich in die Diskussion gebracht, um den immer raffinierteren Fälschungen besser auf die Spur zu kommen. Denn mittlerweile sind die in diesem Test angewendeten, „anerkannten“ Methoden eben nicht mehr fälschungssicher. Genau das hat auch das JRC (Joint Research Center) der EU-Kommission erkannt. Bei der im Test-Artikel ebenfalls referenzierten EU-Kontroll-Aktion „From the Hives“ wurden deshalb nicht nur erstmals mehrere Verfahren kombiniert, sondern auch aktuelle, dem wissenschaftlichen Stand der Technik entsprechende und auch neue Methoden angewandt:

  • 1H-NMR (Nuclear Magnetic Resonance Profiling) (Honey-ProfilingTM nach Bruker)
  • LC-HRMS (Liquid Chromatography-High Resolution Mass Spectrometry)
  • EA/LC-IRMS (Elemental Analyzer/Liquid Chromatography-Isotope Ratio Mass Spectrometry)
  • HPAEC-PAD (High-Performance Anion-Exchange Chromatography with Pulsed Amperometric Detection)

Keine HPAEC-PAD
Warum gerade die zentrale Nachweismethode der EU-Kommission (HPAEC-PAD, High-Performance Anion-Exchange Chromatography mit Pulsed Amperometric Detection) von Stiftung Warentest vollständig außer Acht gelassen wird, wirft erhebliche Fragen auf. Denn genau diese Methode trug maßgeblich zur Aufdeckung der damals schon unglaublich hohen Rate von 46% auffälliger Honigproben bei. Das bewusste Auslassen einer so wesentlichen Technologie erscheint aus wissenschaftlicher Perspektive nicht nachvollziehbar und beeinträchtigt die Aussagekraft der Resultate erheblich.

Verzicht auf 1H-NMR-Spektroskopie nach Bruker
Warum verwendet die Stiftung Warentest eine offenbar veraltete NMR-Methode, die erst bei 15% Verfälschungsgrad anschlägt, wenn es doch bereits seit Jahren eine validierte und weltweit etablierte, hochauflösende NMR-Methode gibt (¹H-NMR-Spektroskopie von Bruker)? Die Bruker Honey-Profiling-MethodeTM erkennt zuverlässig Abweichungen vom Reinheitsgrad sowie falsche Herkunfts- und Sortenangaben mithilfe einer globalen Datenbank von rund 28.500 Referenzproben aus über 50 Ländern.

Es stellt sich die Frage
, warum diese beiden modernen und gerade für die Fälschungsaufdeckung besonders wichtigen Analysemethode nicht angewendet wurden?

Auf diese Weise werden die Testergebnisse systematisch und erheblich verzerrt, was den Schluss nahelegt, dass Stiftung Warentest gar keine Verfälschungen finden wollte.

Verzicht auf die DNA-Methode

Darüber hinaus verzichtet die Stiftung Warentest auf eine weitere bewährte und offiziell anerkannte Methode. Die DNA-Analyse ist im BVL-Handbuch der amtlichen Untersuchungsmethoden (L 40.00-14 / 2012-07 zur Präparation von DNA aus Honig) gelistet und validiert. Sie entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Technik und es kann und darf unter objektiven Gesichtspunkten keine Ablehnung der Methode geben. Das Ignorieren wissenschaftlich etablierter Methoden lässt Voreingenommenheit vermuten und untergräbt die Glaubwürdigkeit des gesamten Tests.

Stiftung Warentest: alles andere als neutral

Die Stiftung Warentest gibt sich als neutrale Instanz. Sie wurde etabliert als Verbraucherschutzinstitution und hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Sie genießt Vertrauen und gilt als unabhängig. Doch Verwaltungsrat und Kuratorium sind von Staatsbediensteten und Wirtschaftslobbyisten besetzt, Vertreter der Industrie vom BDI über den Markenverband bis zum Handelsverband Deutschland. Diese Strukturen lassen tief blicken, denn das Kuratorium kann bestimmen, was getestet wird und was nicht!

Der einstmals gute Ruf der Testredaktion wird nun offenbar gezielt benutzt und missbraucht. Testablauf und Testergebnis genügen keinesfalls der wissenschaftlichen Sorgfalt. Wir sehen den Test als einen politisch motivierten Gefallen, der die Glaubwürdigkeit neuer Testverfahren diskreditiert und Honigverfälschungen legitimieren soll.

DBIB und LVRPF, 02.04.2025


Stellungnahme als pdf zum Download und Weitergabe

Honig im Test | Stiftung Warentest

Pestizidwirkung auf Insekten drastisch unterschätzt März 31, 2025

Auf dem Gaspedal in der Landnutzung

Alarmierende Ergebnisse für Insekten zeigen aktuell zwei Studien: An der Universität Hohenheim wurde die Wirkung des einzigen in der EU im Freiland noch eingesetzten Neonicotinoids auf besonders empfindliche Weichwanzen untersucht. Und: Die Experten um die berühmte Krefelder Insektenstudie bestätigen auch 8 Jahre nach ihrer ersten Untersuchung den weiter rückläufigen Trend. Doch Maßnahmen zur Pestizidreduktion werden immer wieder aufgeschoben oder einkassiert

Honigbienen an Raps
Das Neonocotinoid Acetamiprid wird in Feldkulturen wie Raps gegen beißend-saugende Schädlinge gesprüht. Foto: Janine Fritsch

Die Ergebnisse sind deutlich: „Das Insektizid Acetamiprid ist für bestimmte Insekten über 11.000-mal giftiger, als die vorgeschriebenen Empfindlichkeitstests, zum Beispiel an Honigbienen, vermuten lassen“ schreibt die Uni Hohenheim in ihrer Pressemeldung. Als Nicht-Zielinsekten reagierten alle untersuchten Weichwanzenarten extrem empfindlich auf das immer noch genutzte Neonikotinoid. Nach nur zwei Tagen in Flächen, die Feldränder simulieren, sank ihr Vorkommen um bis zu 92 Prozent. Und das obwohl die Pestizidkonzentrationen an Feldrändern im Vergleich zur Ausbringungsfläche bereits auf 30 bis 58 Prozent deutlich absinkt. Und dennoch starben fast alle Wanzen. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund fordert, endlich die Bremse beim Pestizideinsatz einzulegen. „Es liegen genügend Zahlen vor. Und dennoch werden die versprochenen Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt oder kassiert“, so die Verbandspräsidentin Annette Seehaus-Arnold.

Gefahr für Lebensräume und das biologische Gleichgewicht

„Insektizide sollen Nützlinge möglichst schonen, deshalb wurden Neonikotinoide zum Beispiel auch an Honigbienen getestet“, erläutert Doktorand Jan Erik Sedlmeier. Die jetzigen Versuche zeigen nicht nur, dass das Acetamiprid für manche Weichwanzen über 11.000-mal toxischer ist als für Honigbienen, sondern auch, wie extrem unterschiedlich empfindlich verschiedene Arten und verschiedene Individuen, z.B. Männchen und Weibchen, auf das Gift reagieren. Selbst ohne direkten Kontakt mit dem Insektizid starben viele Tiere, wenn die Pflanzen zwei Tage zuvor behandelt wurden. Rückstände konnten bis zu 30 Tage nach Anwendung im Pflanzengewebe nachgewiesen werden. Wenn Nützlinge und Nicht-Zielinsekten in großen Mengen durch Pflanzenschutzmittel verschwinden, hat das viele Folgen: Die Insektenmasse insgesamt sinkt und damit das Nahrungsangebot für viele andere Tiere wie Vögel. Die Bestäubung vieler Wild- und Nutzpflanzen durch diese Insekten fällt weg. Denn, an was viele nicht denken: Auch Wanzen, genau wie Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer, tragen zur Bestäubung bei. Auch verändert sich die Zusammensetzung der Insektengemeinschaften, wenn insektizidtolerantere Arten mit der Zeit dominieren und das biologische Gleichgewicht zwischen Räubern und Schädlingen sich verändert. Einige Weichwanzen sind ausgesprochene Nützlinge, die kleinere Schädlinge wie Blattläuse und Raupen fressen.

Weichwanze. Foto: Uni-Hohenheim, Jan Erik Sedlmeier
Weichwanze. Foto: Uni-Hohenheim, Jan Erik Sedlmeier

Nicht ablenken von den Pestiziden
Zum Ergebnis aus Hohenheim passt auch die derzeit laufende Weiterführung der Krefelder Studie aus dem Jahr 2017. Die Forscher des Krefelder Entomologischen Vereins sehen auch mit ihren aktuellen Daten, in die sie über 600 neue Untersuchungsstandorte einbezogen haben, keine Hinweise auf eine Erholung in den letzten Jahren. Im Gegenteil: der Einbruch vieler Insektenpopulationen setzt sich fort. Auch sei daran nicht das Wetter schuld, wie manche Forscher in letzter Zeit behauptet hatten. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 11. März 2025 erklärt Thomas Hörren, Vorsitzender des Entomologischen Vereins: „1990 lagen wir noch bei etwa zehn Gramm Insekten pro Tag und pro Falle. Heute sind es im Mittel gerade noch 1,3 Gramm. Der Trend scheint auch nicht nur regional begrenzt zu sein“, denn in der neuen Untersuchung wurde die Region von zwei auf elf Bundesländer ausgeweitet.

Auf dem Gaspedal in der Landnutzung mit Abdrift in Naturschutzgebiete

„Wir stehen nach wie vor auf dem Gaspedal in der Landnutzung“, sagt auch Biologe Prof. Christoph Scherber, in einem aktuellen Artikel im Magazin Spektrum vom 19.3.25. Er leitet das „Zentrum für Biodiversitätsmonitoring“ am Leibniz-Institut, das infolge der Krefeld-1 Studie gegründet wurde. Professor Scherber nennt auch die hinreichend bekannten Treiber des Insektensterbens: „die Folgen der Flurbereinigungen, der Verlust von Feldrändern und Brachflächen sowie Kunstdünger und Gifte gegen Insekten, unerwünschte Kräuter und Pilze“. Massiv ist auch die Abdrift von Pestiziden aus Landwirtschaftsflächen bis in die Kernzonen von Naturschutzgebieten. Darauf machte bereits letztes Jahr der Imkerverband Rheinland-Pfalz immer wieder aufmerksam.

Politik kassiert eigene Versprechen und Ziele

Die Politik reagierte bisher nicht. Auch das ursprüngliche ehrgeizige Ziel aus dem Jahr 2022, den Einsatz von Pestiziden in der EU bis 2030 zu halbieren, wurde unter dem Druck von Bauernprotesten 2024 von Ursula von der Leyen kassiert und verschoben. Mittlerweile ist der Vorschlag endgültig vom Tisch, nach Mitteilung von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen im Februar.

Maßnahmen und Vorschläge liegen vor

Maßnahmen, die von den Forschern vorgeschlagen werden, und die jederzeit umsetzbar wären:

  • Reform der aktuelle Risikobewertung von Pestiziden in Europa
  • Anhebung des bisherigen Unsicherheitsfaktors in Tests von 10 auf mindestens 1.000
  • Verstärkter Schutz von Feldrändern, um das ökologische Gleichgewicht und Biodiversität langfristig zu sichern
  • Pufferzonen, in denen nicht gespritzt wird
  • Strategien und Auflagen, wie in der Nähe und innerhalb von Naturschutzgebieten Landwirtschaft betrieben wird

Anmerkung:
Das Neonocotinoid Acetamiprid wird in Feldkulturen wie Raps und Kartoffeln, in Obstgärten, im Weinbau und in der Blumenzucht insbesondere gegen beißend-saugende Schädlinge gesprüht. Als Nervengift wirkt es als Kontakt- und systemisches Insektizid. Es wird von Pflanzen aufgenommen und im Gewebe verteilt. Pflanzenfressende Insekten nehmen das Gift mit der Nahrung auf.

Quellen und weiterführende Links:

Mehr Infos: berufsimker.de


31.03.2025 /5500 Zeichen

Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch
Disclaimer: Der Artikel und seine Inhalte dürfen kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

 

 

Eurobee Honey Award 2025: Erste Honig-Juroren-Ausbildung gestartet März 19, 2025

3750 Probengläser, 70 Übungen und 20 Kilo Honig: Die erste Gruppe angehender Honig-Juroren hat ihre Ausbildung gestartet, um sich beim neuen eurobee Honey Award 2025 für das Jury-Panel zu qualifizieren. Ein Fernsehteam hat  sie einen Tag lang begleitet und wollte wissen, warum es so wichtig ist, dass deutsche Honige mit einem neuen Preis ausgezeichnet werden.

Start der ersten Jurorenausbildung für den eurobee Honey Award 2025: 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiten sich auf eine Tätigkeit in der Honig-Jury vor. Foto: Janine Fritsch
Start der ersten Jurorenausbildung für den eurobee Honey Award 2025: 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiten sich auf eine Tätigkeit in der Honig-Jury vor. Foto: Janine Fritsch

Nach wochenlangen Vorbereitungen war es Anfang März endlich soweit: 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der deutschlandweit ersten Honig-Juroren-Ausbildung haben mit einer Präsenzkurswoche im März ihre Ausbildung gestartet. Sie alle haben das Ziel, in die Honig-Jury berufen zu werden für einen ganz neuen Honigwettbewerb – den „eurobee Honey Award“. Er wird zum ersten Mal im November 2025 auf der diesjährigen Imkermesse eurobee vergeben.

3750 Probengläser, 70 Übungen und 20 Kilo Honig

In der stilvollen Umgebung auf Schloss Schwanberg bei Würzburg wurde in der Faschingswoche Anfang März fünf Tage lang gemeinsam von früh morgens bis zum späten Nachmittag intensiv geschmeckt, gerochen, gerührt – und Vokabeln gelernt. Die sensorische Analyse von Sortenhonigen sowie die Durchführung von sensorischen Prüfungen in Theorie und Praxis intensiv zu trainieren, war für einige etwas ganz Neues. Insgesamt haben sich die angehenden Juroren durch 70 verschiedene praktische Übungen und Test durchgearbeitet und dabei über 20 Kilogramm Honig verkostet. Mit einem Kilo Honig pro Person ist das mehr als der durchschnittliche Deutsche im Jahr verzehrt. Mehr als 3.750 Probengläser wurden befüllt, nummeriert, verteilt, wieder eingesammelt und gereinigt.

Über 3.750 Probengläser wurden im Kurs befüllt, nummeriert und verteilt. Insgesamt gingen dabei 20 Kilo Honig über Nase und Gaumen der angehenden Juroren. Foto: Janine Fritsch
Über 3.750 Probengläser wurden im Kurs befüllt, nummeriert und verteilt. Insgesamt gingen dabei 20 Kilo Honig über Nase und Gaumen der angehenden Juroren. Foto: Janine Fritsch

„Das war auch für uns eine logistische Herausforderung“, sagt Kursleiter Dr. Steffen Watzke. „Hier darf nichts schiefgehen. Jede Probe muss korrekt gekennzeichnet sein und zum richtigen Zeitpunkt ausgegeben werden. Oft haben wir bis Mitternacht noch die Proben für den nächsten Tag vorbereitet. Aber uns hat das alles sehr viel Spaß gemacht. Vor allem waren die Teilnehmer so motiviert von ihren Fortschritten, dass sie selbst oft noch bis in die Nacht weiterdiskutiert und gegenseitig ihre eigenen mitgebrachten Honige verkostet haben. Diese Begeisterung hat auch uns angespornt.“ Der Kurs läuft noch bis Ende September mit regelmäßigen Online-Trainingsterminen.

Die hohe Qualität der Inhalte und die professionelle Durchführung sind von allen Teilnehmern gelobt worden. „Und wir Ausbilder waren begeistert von dem großen Engagement und der guten Stimmung vor Ort!“ sagt auch Kursleiterin Ursula Lensing. „Das ist die beste Voraussetzung, dass uns gut ausgebildete, hochmotivierte und qualifizierte Jurorinnen und Juroren für den ersten eurobee Honey Award dieses Jahr zur Verfügung stehen werden!“

„Dann hast Du deinen Honig noch nicht gefunden“

Für Victor Hernández, Stadtimker aus Kassel, hat die Ausbildung aber noch mehr Perspektiven als vielleicht Richter in einer Jury zu werden. Er wirbt für seinen Kasseler Stadthonig, dass er von ungespritzten Flächen in Gärten und Parkanlagen kommt. Jetzt möchte er auch seine neuen Sensorik-Kenntnisse für das Marketing nutzen: „Wenn jemand zu mir sagt, ´Ich mag gar keinen Honig´, dann antworte ich: ´Du hast Deinen Honig vielleicht noch nicht gefunden´.“ Denn die feinen Nuancen im Aroma, die Textur auf der Zunge, die säuerlichen oder ätherischen Noten erlebt man erst bewusst, wenn man sie erkennen und benennen kann. „Jetzt kann ich beschreiben, dass mein Honig nach „fermentierten Früchten“ schmeckt oder eine „harzig-balsamige“ Note hat, und damit viel besser zeigen, wie facettenreich und unterschiedlich unsere deutschen  Honige sind. Genau das will ich im Kundengespräch einsetzen. Denn jedes Gespräch verändert etwas. Auch wenn ein Kunde nicht gleich kauft, soll er doch ein positives Erlebnis haben. Wir Imker müssen marketingorientierter werden.“

Eurobee Honey Award: Siegel für beste Honigqualität

Und beim Honigmarketing setzt auch der neue Wettbewerb für herausragende Honigqualität an. Der eurobee Honey Award wird 2025 zum ersten Mal vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund verliehen. Auch vor dem Hintergrund der vielen Honigverfälschungen, die seit einigen Monaten in ganz Europa aufgedeckt werden, will der Berufsimkerverband die hohe Qualität, Reinheit und den gesundheitlichen Wert von authentischem, heimischem Honig wieder ins Bewusstsein rücken. Das war auch der Grund für den Besuch vom Fernsehen. Das Team arbeitet an einer Reportage über Honigverfälschung und wollte genauer wissen, worauf es bei einem hochwertigen Honig ankommt.

Der eurobee Honey Award stellt die Reinheit und Qualität von Honig deutscher Imkerinnen und Imker in den Mittelpunkt. Die jeweils besten der eingereichten Honige je Kategorie können im Herbst 2025 Preise in Gold, Silber und Bronze gewinnen. Die Sieger werden auf der nächsten Imkermesse eurobee in Friedrichshafen in einem offiziellen Festakt geehrt. Für Imker ist die Auszeichnung ein wertvolles Instrument ihr Produkt noch besser zu bewerben. Und für Kunden ist das Preissiegel eine Orientierung, wenn sie beste und regionale Qualität suchen.

Die Ausbilder

Die international ausgebildeten Honigsensoriker Dr. Steffen Watzke und Ursula Lensing führen die Imkerei Honiglandschaften bei Augsburg und sie haben die „Honig-Akademie“ gegründet. Dort entwickeln sie Lehrgänge für die Ausbildung von Honigsensorikern, erstellen individuelle Geschmacksbeschreibungen für Honige und veranstalten Tastings und Verkostungen. Für den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund leiten sie den Ausbildungskurs für Honigjuroren.

Mehr Infos: berufsimker.de und honigakademie.de

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19.03.2025 /6.000 Zeichen

Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch
Disclaimer: Der Artikel und seine Inhalte dürfen kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

Buckfast Bienenvölker und Ableger zu verkaufen März 18, 2025

Verkauf von Bienenvölkern

Buckfast-Volk-Pfaffenrot
Buckfast-Volk-Pfaffenrot

auf Dadant/Zander/DN
alle auf frischen Wabenwerk,
Königin 2024, Gesundheitszeugnis 2025, alle sehr stark
Nur an Selbstabholer

 

 

 

 

Dadant 6 Waben 

  • Stück je 180€
  • ab 10 je 170€
  • ab 20 je 160€
  • ab 30 je 150€
  • ab 40 je 140€
  • ab 50 je 130€

Zander 6 Waben

  • Stück je 170€
  • ab 10 je 160€
  • ab 20 je 150€
  • ab 30 je 140€
  • ab 40 je 130€
  • ab 50 je 120€

DNM

  • Volk 11 Waben 180€
  • Volk 10 Waben 170€
  • Volk   9 Waben 160€
  • ab 10 Stück –  5€ je Volk
  • ab 20 Stück -10€ je Volk
Buckfast-Bienenstand-Pfaffenrot
Buckfast-Bienenstand-Pfaffenrot

Kontakt

S. Pfaffenrot
Berger 22
59394 Nordkirchen
Mobil 0170 6656675
honig-pfaffenrot(at)web.de

Telefonischer Rückruf bitte zwischen 18.00 Uhr und 21.00 Uhr.

Durchgefallen: Schweizer Fernsehen testet Honige mit DNA-Analyse Februar 13, 2025

Jetzt auch in der Schweiz: 17 von 20 Honigen nicht authentisch

Schweizer SFR testet Supermarkt-Honige
Schweizer SFR testet Supermarkt-Honige

Eine DNA-Analyse im Auftrag der Redaktion «Kassensturz» des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) zeigt: 17 der 20 getesteten Honige bewertet das Labor als «nicht authentisch». Es sind vor allem kostengünstige Importhonige. Die Redaktion veröffentlicht am 11. Februar hier auch eine Liste der getesteten Honigmarken: Neue DNA-Analyse: Viele Import-Honige sollen gepanscht sein

Wild- und Honigbienen: „Konkurrenz macht Früchte“ Februar 4, 2025

Solitärbienentag Celler-Imkermesse

Ein Highlight der diesjährigen Celler Imkertage am letzten Januarwochenende war der Solitärbienentag mit Expertenvorträgen und Diskussion. Nach dem Symposium war klar, Honigbienen und Wildbienen gehören untrennbar zusammen. Imker und ihre Bienenstöcke aus Heideflächen und Naturschutzgebieten zu verbannen, geht am Problem vorbei.

Gemeinsam wird es besser: Wenn Honig- und Wildbienen zusammen bestäuben, wird die Bestäubung effektiver und der Fruchtertrag erhöht sich. Foto: Janine Fritsch
Gemeinsam wird es besser: Wenn Honig- und Wildbienen zusammen bestäuben, wird die Bestäubung effektiver und der Fruchtertrag erhöht sich. Foto: Janine Fritsch

Hintergrund der immer wieder aufkochenden Diskussion ist die Annahme, Honigbienen würden Wildbienen bedrohen oder verdrängen. Deshalb hat der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund neben namhaften Fachexperten, auch Vertreter von Presse und Behörden eingeladen, sich zu informieren und Fehlinformationen auszuräumen. Die Behauptung einer solchen Konkurrenz ist nicht neu. Schon seit den 1980er Jahren gibt es immer wieder Forderungen, Imkern das Aufstellen von Bienenvölkern in Naturschutzgebieten zu verbieten. Aktuell ist es z.B. die Wanderimkerei in der Fischbeker Heide südlich von Hamburg und in Süddeutschland sorgte ein Erlass für die Saalbachwiesen erst Anfang Januar für Aufruhr. Dort untersagte das Regierungspräsidium Karlsruhe, die Imkerei in dem Naturschutzgebiet weiter auszudehnen.

Insektenexperten beim Solitärbienentag in Celle: Dr. Melanie von Orlow (NABU), Klaus Ahrens Berufsimker und DBIB-Vorstand, DBIB-Wespenbeauftragter Thomas Beissel, Dr. Otto Boecking vom Bieneninstitut Celle (v.l.n.r.). Foto: Janine Fritsch
Insektenexperten beim Solitärbienentag in Celle: Dr. Melanie von Orlow (NABU), Klaus Ahrens Berufsimker und DBIB-Vorstand, DBIB-Wespenbeauftragter Thomas Beissel, Dr. Otto Boecking vom Bieneninstitut Celle (v.l.n.r.). Foto: Janine Fritsch

Nahrungsraum aufgeteilt:
Bienen haben Vorlieben

Dr. Otto Boecking vom Celler Bieneninstitut sieht – entgegen solcher behördlichen Anordnungen – keine Konkurrenz zwischen den Bienen. Zwar empfiehlt er, dort wo besonders gefährdete Wildbienenarten leben, keine Honigbienenvölker aufzustellen. Klar ist aber: Die Ursache für den Rückgang von Wildbienen liegt nicht an der Honigbiene, sondern am Verlust von Lebensräumen, von Biodiversität und damit von Nahrungs- und Nistplätzen. „In Niedersachsen nehmen Heideflächen immer mehr ab, unter anderem, weil sie von Gräsern überwuchert werden. Das ist zum Nachteil aller Bienen.“ betonte Boecking. Und: Die Diskussion werde seiner Ansicht nach „zu emotional geführt“. Argumente wie Honigbienen lieferten als Nutztiere keine Ökosystemleistung, sei „völlig unwissenschaftlich“. Auch pauschale Aussagen, dass Wildbienen effektiver bestäuben, sind nicht haltbar. Es kommt genau darauf an, welche Pflanze durch welche Biene besucht wird. Denn Bienen und Blüten haben sich miteinander in der Evolution entwickelt und aufeinander abgestimmt. In Massentrachten wie Obstbaumbeständen oder Raps haben Honigbienen die Nase vorn, während Wildbienen oft auf bestimmte Pflanzengattungen spezialisiert sind.

„Wir können froh sein“:
Wild- und Honigbienen ergänzen sich

Auch NABU-Sprecherin Dr. Melanie von Orlow sieht Honigbienen und Wildbienen als untrennbare Gemeinschaft. Sie begann ihren Vortrag mit einem sehr persönlichen Satz: „Diese ganze Diskussion ist für mich sehr schmerzlich, ich wünsche mir, dass beide auf der Blüte Platz finden.“ In ihrem Vortrag zeigte sie anhand von Untersuchungsdaten sehr anschaulich, dass gerade mit der gemeinsamen Bestäubung von Wild- und Honigbienen der Fruchtansatz und der Fruchtertrag – also der Erfolg der Bestäubung – signifikant höher ist als beim Blütenbesuch von wenigen einzelnen Bienenarten. „Wir können froh sein, dass wir Diversität bei Bestäubern haben. Denn diese Vielfalt fördert Bestäubung und Fruchtertrag.“ fasst die Biologin zusammen.

Dass sich Wild- und Honigbienen ergänzen und in Zusammenarbeit eine noch bessere Bestäubung liefern, erläuterte auch Florian Lauer in seinem Vortrag. Er ist WWF-Projektmanager im Insektenschutzprojekt BROMMI. Für ihn war aber noch ein anderer Aspekt wichtig: Was kann jeder selbst in seinem Garten für Wildbienen tun? Denn „dreiviertel aller Wildbienenarten nisten im Boden“ klärte Lauer auf. Nur 20 Prozent nutzen Nisthilfen. Offene, sandige Bodenflächen im Garten vorzuhalten, ist einfach und effektiv. Wer dann noch einheimische Pflanzen wie Natternkopf, Glockenblume oder Flockenblume aussät, tut viel, um Wildbienen das Leben zu erleichtern.

Der Niedersächsische Weg

Der Solitärbienentag stand unter der Schirmherrschaft von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und war bis auf den letzten Platz besetzt. Umweltstaatssekretärin Anka Dobslaw eröffnete den Tag mit Grußworten und erinnerte daran, dass das Land Niedersachsen nach dem Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ im November 2020 den „Niedersächsischen Weg“ als „einmalige und erfolgreiche Allianz für Natur-, Arten- und Gewässerschutz“ ins Leben gerufen hat. Zusätzlich bereitgestellte Gelder flossen in Naturschutzmaßnahmen, wie die Anlage von Blühstreifen, Biotopverbunden, der Förderung von Kleinstrukturen und Reduktion von Düngereinsatz in der Landwirtschaft.

Umweltstaatsekretärin Anka Dobslaw warb für den“ Niedersächsischen Weg“, der Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenbringt: „Wenn die Bestäuber zurückgehen, gefährdet das die wirtschaftliche Grundlage unserer Landwirte.“ (DBIB-Wespenbeauftragter Thomas Beissel, Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, v.l.n.r.). Foto: Janine Fritsch
Umweltstaatsekretärin Anka Dobslaw warb für den“ Niedersächsischen Weg“, der Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenbringt: „Wenn die Bestäuber zurückgehen, gefährdet das die wirtschaftliche Grundlage unserer Landwirte.“
(DBIB-Wespenbeauftragter Thomas Beissel, Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, v.l.n.r.). Foto: Janine Fritsch

Konkurrenz macht Früchte

Insgesamt sollten wir mit dem Begriff „Konkurrenz“ im Natur- und Artenschutz also sehr viel vorsichtiger umgehen. Der Solitärbienentag hat gezeigt, dass pauschale Aussagen mehr zur Unklarheit und zur emotionalen Aufheizung beitragen, als zur Aufklärung und kühler, abwägender Diskussion. Wissenschaft ist komplex und Vorgänge in der Natur müssen vielschichtig betrachtet werden. Imkerin und NABU-Mitglied Melanie von Orlow brachte es auf den Punkt: „Konkurrenz ist per se nichts Schlechtes, weil sie Ausweichverhalten und dadurch die Effektivität der Bestäubung sogar fördert.“

Ausgebucht: Die Expertenvorträge am Wildbienentag zogen neben Imkern auch viele Medienvertreter an. Foto: Janine Fritsch
Ausgebucht: Die Expertenvorträge am Wildbienentag zogen neben Imkern auch viele Medienvertreter an. Foto: Janine Fritsch

Weiterführende Links:

Verkauf von Bienenvölker und Imkereigerätschaften Februar 3, 2025

Demeter-Bienenvölker 160 € inkl. Beuten 190€, u.a. Übernahme von Bienenständen in München möglich
Demeter-Mittelwände-Dadant 55€/kg; Demeter-Bienenwachs Qualität I und II in Blöcken von ca 6,5kg
Demeter-Honig-Gebinde als Winterfutter, 10€/kg
zusätzlich aus der Imkerei-Auflösung ab März u.a.
Dadant-Beuten, Honigzargen, Adams-Fütterer, Ableger- und Schwarmkisten
Stockwaagen, Zweierböcke, Zubehör

CFM-Abfüller von 25-300kg, div. Siebe; CFM-6-Fach-Selbstwendeschleuder, Hubtisch,
Hubstabler (1,40m), Stabler, Waagen, uvm.
75kg-Wachsklärer

Geräte aus der Kerzenwerkstatt (Tauch- und Schmelzgeräte, Zubehör)

800l Milchtank mit Rührer u. Tauchpumpe für Futterherstellung
200l Milchfässer mit Auslass (alles Edelstahl)
Nassenheider Verdunster, Oxalsäure-Verdampfer(Provap) Zubehör

Werkstatteinrichtung (Werkzeug, Regale etc.)

Wörmann-Tandemanhänger für 18 12-Dadant (ca. 160×310)
kl. Anhänger für 6 Dadant
Hilfe und Weitergabe von Erfahrungen beim Aufbau einer Bio-Imkerei
(Haupterwerb mit wesensgemäßer Bienenhaltung)

genaue Verkaufsliste und Informationen: 0179 49 28 135 oder info(at)demeterimkerei.de

Anzeige mit Kontaktdaten als PDF-Datei zum Download

Kontakt: Andreas Bock
Bienen- und Obstbaumpflege
Unsöldstr. 7, 80538 München
mobil: 01794928135
andreas.bock(at)demeterimkerei.de
www.demeterimkerei.de

Demeterimkerei „das süße Leben“
Schloß Blumenthal
Blumenthal 1, 86551 Aichach


Celler Imker- und Honigtage 2025 Februar 3, 2025

Alles auf Honig

Als großen Erfolg kann der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund in diesem Jahr seine Celler Imkertage in Norddeutschland verbuchen. Der Skandal um die Honigpanscherei ist beim Verbraucher angekommen und die Imkerschaft zeigte große Unterstützung für die Aufklärungsarbeit des DBIB. Ganz neu: Die Stadt Celle engagierte sich für den Berufsimkerbund mit der Organisation der Celler Honigtage parallel zur Messe. 

Deutsche Berufsimker vermarkten ihren Honig oft direkt: Sie sind Hersteller, Abfüller und Verkäufer in einer Person und sie sind die Garantie für unverfälschten, reinen Honig. Foto: Janine Fritsch
Deutsche Berufsimker vermarkten ihren Honig oft direkt: Sie sind Hersteller, Abfüller und Verkäufer in einer Person. Und sie sind die Garantie für unverfälschten, reinen Honig. Foto: Janine Fritsch

Die Celler Imkertage, die der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) organisiert, sind jedes Jahr am letzten Januarwochenende der Treffpunkt für Imker in Norddeutschland. Celle hat als Honighochburg mit der Heideimkerei eine lange Tradition und schon im Mittelalter war Celle das Zentrum von Honig- und Wachshandel. Und zu einem überregionalen Anlaufpunkt für Honig soll die Stadt auch wieder werden, wenn es nach Stephan Iblher geht.

Celler Honigtage:
Auftakt für ein besseres Honig-Marketing

Der Berufsimker und DBIB-Landesgeschäftsführer in Hamburg will, dass Honig als Nahrungsmittel insgesamt wieder aufgewertet wird. Dafür soll Celle zu einem Honigzentrum werden, das als Stadt für Honig wirbt. „Honig ist zu billig! Und: Honig ist auch unser Kulturgut. Es ist mehr als ein gesundes Lebensmittel.“ sagt Iblher. Er hat mit Überzeugungskraft und sehr guten Argumenten die Stadtverwaltung schnell davon überzeugt, parallel zur Imkermesse die Honigtage mit einem bunten Programm rund um den Honig auszurichten. Es gab einen Honigsalon in der Alten Rathausdiele mit vielfältigen Konzepten zur Verwendung von Honig, eine Honigmassage und Honigsauna im Celler Badeland. Auf der Messe wurde ein Einführungsworkshop zur Honigsensorik angeboten. Denn ähnlich wie es Weinsommeliers machen, kann man lernen, die Honigqualität über alle Sinne zu schmecken, zu riechen und zu fühlen. Am Samstag hielt Stephan Iblher eine feurige Motivationsrede, die alle anwesenden Imker begeisterte und Ansporn war, sich persönlich noch mehr gegen die Schwemme von ausländischen Billighonigen fraglicher Qualität zu wehren.

Stephan Iblher, Initiator der Celler Honigtage, warb mit einer flammenden Rede bei den Imkern um aktive Unterstützung für ein neues Honig-Marketing. Foto: Janine Fritsch
Stephan Iblher, Initiator der Celler Honigtage, warb mit einer flammenden Rede bei den Imkern um aktive Unterstützung für ein neues Honig-Marketing. Foto: Janine Fritsch

Honigfälschungen: Spenden für mehr Aufklärung

Mehr als in den Jahren zuvor hat die Presse diesmal über die Imkertage berichtet. Anlass war vor allem das Thema Honigverfälschung. Bernhard Heuvel, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbands, stellte in Celle die Aufdeckungsarbeit der Berufsimker und die Stärke der modernen DNA-Analyse vor. Denn die anerkannten Methoden kommen den immer raffinierten Fälschungen allzuoft nicht nach. Zusammen mit den europäischen Berufsimkern hat er bereits vor vier Jahren die „Task Force Honey“ im Europäischen Berufsimkerbund gegründet und im Hintergrund an der Aufdeckung gearbeitet. In Celle rief Heuvel die Lebensmittelketten erneut dazu auf, zu kooperieren und auf die Ergebnisse der DNA-Analysen zu reagieren. Denn die meisten Konzerne bieten nach wie vor billige Importhonige in ihren Regalen an. Dem Aufruf für die weitere Aufdeckung von Panschereien zu spenden, folgten die anwesenden Imker und Zuhörer spontan. Es kamen in kürzester Zeit 1700 Euro an Spenden noch während des Vortrags zusammen.

Die Methoden der Fälscher: Zuckersirupe, mit Garantie die gängigen Labormethoden zu täuschen, werden auf Messen und im Internet frei angeboten. Mit moderner DNA-Analyse werden auch solche Substanzen erkannt. Foto: Janine Fritsch
Die Methoden der Fälscher: Zuckersirupe, mit Garantie die gängigen Labormethoden zu täuschen, werden auf Messen und im Internet frei angeboten. Mit moderner Die Methoden der Fälscher: Zuckersirupe, mit Garantie die gängigen Labormethoden zu täuschen, werden auf Messen und im Internet frei angeboten. Mit moderner DNA-Analyse werden auch solche Substanzen erkannt. Foto: Janine Fritsch

Moderne Testmethoden: „DNA-lügt nicht“

Kritik, an der DNA-Analyse und an dem Labor in Estland, das maßgeblich an der ganzen Vorarbeit mitgearbeitet hat, kommt u. a. vom Honigverband. Dies weist Bernhard Heuvel entschieden zurück: „Der Vorwurf, das Labor sei nicht akkreditiert und die Methode nicht standardisiert, ist dummes Zeug.“ Der DBIB-Vizepräsident wird hier sehr deutlich: „DNA lügt nicht. Diese Methode ist schon lange Stand der Technik und nicht neu.“ Sie wird in der Medizin, wie bei COVID-19, seit fast 20 Jahren in der kriminalistischen Forensik und auch in anderen Bereich der Lebensmittelüberwachung, z.B. bei Fisch, angewendet.

Wild- und Honigbienen: Aufklärung mit Experten

Neben dem Thema Honig gab es einen zusätzlichen Tag vor der Messe, der ganz der Wildbiene gewidmet war. Der Solitärbienentag unter der Schirmherrschaft von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Denn auch die Behauptung vieler Umweltverbände und auch Naturschutzbehörden, Honigbienen bedrohten die Existenz von Wildbienen, hat massive wirtschaftliche Konsequenzen für Imker. Gerade in Heideflächen wird es Wanderimkern oft verboten, ihre Bienenstöcke zeitweise aufzustellen. Doch weder Otto Boecking vom Celler Bieneninstitut, noch Imkerin und NABU-Sprecherin Dr. Melanie von Orlow sehen Honigbienen als besondere Gefahr. Viel wichtiger sei es, die Heide besser zu pflegen und ihren weiteren Rückgang zu verhindern. In Niedersachsen nehmen die Heideflächen immer mehr ab, u.a. weil sie von Gräsern überwuchert wird. Das nimmt das Nahrungsangebot und die -vielfalt, die Wildbienen so dringend brauchen.

Gute gefüllte Congress Union: Allein am Samstag kamen rund 900 Besucher zu den Celler Imkertagen Ende Januar. Foto: Janine Fritsch
Gute gefüllte Congress Union: Allein am Samstag kamen rund 900 Besucher zu den Celler Imkertagen Ende Januar. Foto: Janine Fritsch

Die Verkaufsmesse für Imkereizubehör und Bienenprodukte zog mit rund 60 internationalen Ausstellern wieder viele hundert Besucher an. Am Samstag waren es bereits 900 und mit rund 1500 Besuchern an beiden Messetagen ist der DBIB sehr zufrieden über das große Interesse an Vortragsthemen und Produkten.

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Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch
Disclaimer: Der Artikel und seine Inhalte dürfen kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

Bioland-Honig und Wachs zu verkaufen Januar 20, 2025

Wir bieten aus 2024

  • Ca. 1000kg Bioland Rapshonig 2024, Wassergehalt zwischen 16-17% in 40 und 25kg Hobbocks gerührt, gesiebt – Kleinmengen 6,50€/kg zzgl. 7% Mwst.
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  • Preisrabatte bei größerer Abnahme oder kompletter Abnahme.
  • Ca. 100 kg Deckelwachs hell zur MW-Herstellung (Bioland) geeignet 25,00€/kg zzgl. 19% Mwst.

Versand auf Palette möglich. Umfüllen in 300kg Fässer nach Rücksprache möglich. Preis je nach Gesamtmenge verhandelbar.

Kontakt: Mark Reinert
Bienenwerk Suderbruch GbR – Mark Reinert & Daniel Voigt
Kirchstr. 21, 29690 Gilten
T 0170-6321735
mail(at)bienenwerk.bio
www.bienenwerk.bio