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Mit EU-Honigrichtlinie gegen Imkersterben
Wir hatten einmal 4 Millionen Bienenvölker in Deutschland.“ sagt Thomas Hock. Die deutsche Imkerei steht europaweit mittlerweile auf dem letzten Platz. Für sein politisches Engagement ehrt der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbunds dieses Jahr den rheinland-pfälzischen Imker. Aktuell kämpft er um die Herkunftsangabe auf dem Honigetikett. Aber das ist nur der erste Schritt. In Wahrheit geht es um die Existenz der Imkerei
von Janine Fritsch/DBIB

Lautsein für die Imkerei
Der goldene Stachel ist die höchste Auszeichnung des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds. „Der Preis ist Dank und Ehrenauszeichnung für Menschen, die sich beispielhaft und persönlich für die Imkerei und unsere Bienen einsetzen, sagte Bernhard Heuvel, Vizepräsident des DBIB in seiner Laudatio. „Das braucht viel Mut und viel Zeit, und es erfordert auch ein Lautsein und ein Aufstehen für die Sache. Gemeinsam ist diesen Menschen, dass sie viel Herz und viel Energie haben, was ich sehr bewundere.“ betont Heuvel. Wieviel Kraft und Herzblut in einem solchen Engagement steckt, das neben Beruf und Familie in viele Wochenenden und Nachtschichten gesteckt wird, weiß er aus eigener Erfahrung. 2016 bekam er den Preis für seine Aufklärungsarbeit zu Pestiziden. Vor der Preisverleihung erinnerte Bernhard Heuvel daher an die vielen Preisträger der letzten Jahre, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen medienwirksam und auch unter Inkaufnahme von Strafen einsetzten, dabei verseuchten Honig auf die Treppe des Landwirtschaftsministeriums schütteten oder Genmais auf Feldern ausrissen.
Streitbarer Imker aus Rheinland-Pfalz
Dieses Jahr geht der Goldene Stachel an Imker Thomas Hock aus Weinolsheim. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Imkermesse eurobee Mitte November und den dortigen 53. Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertagen statt. DBIB-Präsidentin Annette Seehaus-Arnold und Vizepräsident Bernhard Heuvel überreichten den Preis an den streitbaren Imker. Der war absolut überrascht: „Jetzt weiss ich auch, warum ich hier heute sprechen darf“, begann er seine Dankesrede. Thomas Hock ist seit zwei Jahren erster Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz und hat sich schon kurz nach Beginn seiner Amtszeit intensiv v. a. mit den europäischen Richtlinien und Kennzeichnungsregelungen von Honig auseinandergesetzt.

Weg mit EU-/Nicht-EU-Honig: Neue Frühstücksrichtlinie
Der Imker schreibt seitdem offene Briefe und Pressemitteilungen an Cem Özdemir, an Ministerien, an die Medien, hält Vorträge bis hin zur Präsentation vor dem EU-Agrarausschuss. Es geht nicht nur um eine klare und transparente Herkunftsangabe auf dem Honigglas, sondern um die Zukunft der europäischen und deutschen Imkerei. „Wenn mich etwas ärgert, dann setze ich mich dafür ein, und zwar richtig. Die EU-Honigrichtlinie muss geändert werden.“ so Hock. Wie viel Honig in Prozent aus welchem Land im Glas abgefüllt ist, muss aufs Etikett – anstelle der derzeitigen für Verbraucher nichtssagenden Angabe „aus EU-/Nicht-EU-Ländern.

Betrug am Verbraucher: Klare Kennzeichnung gegen Fälschung
Warum das so wichtig ist, wird klar, wenn man weiß, dass mittlerweile fast jedes 2. Glas Importhonig unter Panschereiverdacht steht. Das hat der OLAF-Report der Europäischen Kommission im März dieses Jahres bestätigt. Die Neufassung der EU-Honigrichtlinie dahingehend zu ändern, ist aber ein Kampf, denn die Industrie und die Honigverbände wollen das nicht und halten dagegen. Es ist zunächst ein Betrug am Verbraucher. Trotzdem wurde das Thema kaum von den Medien, Ministerien oder Verbraucherschutzverbänden aufgegriffen.
Schaden an der Wirtschaft: Europäische Imker bleiben auf Honig sitzen
Der Import von billigem, womöglich gefälschtem Honig schadet aber noch viel mehr: Er macht unsere deutsche und die europäische Imkerei langsam aber sicher kaputt. Bernhard Heuvel vom DBIB erklärt die Entwicklung: Seit die USA 2021 ihre Grenzen per Gesetz für billigen Importhonig geschlossen und obendrauf noch Strafzölle erlassen haben, fließen 50.000 Tonnen mehr Honig zu Niedrigstpreisen auf den europäischen Markt. EU-weit bleiben immer mehr Imker auf ihren Ernten sitzen – in Litauen waren es bis zu zwei Jahresernten – und immer mehr Aufkäufer und kleinere Imkereien geben auf. „Wenn es so weiter geht, wird in ein bis zwei Jahren die Hälfte der Berufsimker wegfallen“, so Heuvel.
Deutsche Imkerei mittlerweile Schlusslicht
Auch Preisträger Hock kann gut mit Zahlen und Statistiken. Und die sprechen Klartext: „Wir hatten einmal 4 Millionen Bienenvölker in Deutschland. Jetzt sind es nur noch eine Million.“ Die deutsche Imkerei steht europaweit mittlerweile auf dem letzten Platz und die durchschnittliche Völkerzahl je Imker sinkt weiter. Auch wenn manche Bieneninstitute zuweilen eine erfolgreiche Zunahme der Imkerei melden – die Zahlen sagen klar das Gegenteil. Hock verweist auch gern auf eine animierte Grafik auf Youtube, die eindrücklich zeigt, welche Länder sich in der Honigproduktion weltweit wann an die Marktspitze geschoben haben. Dabei steht China mittlerweile als Spitzenreiter da, während Deutschland von Platz 6 in den 1970er Jahren auf den letzten Platz absank. Das Thema mit dem Honigetikett ist also nur der Anfang eines Kampfes für den Erhalt der Imkerei.
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29.11.2023 / 5.550 Zeichen
Disclaimer: Der Artikel darf unter Nennung von Quelle und Autor honorarfrei verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung angeben: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch
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Autor: Janine Fritsch, info(at)redaktion-aufdenpunkt.de, 0172 8246210
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de">presse(at)berufsimker.de
EU-Kommission will 10 Jahre Verlängerung
von Janine Fritsch/DBIB
Kaum ein Pestizid hat solch einen Siegeszug am Weltmarkt hingelegt wie Glyphosat. Das meistverkaufte Pflanzengift ist nachweislich extrem gefährlich für Pflanze, Tier und Mensch und sollte schon oft begrenzt und sogar ganz gestoppt werden. Jetzt läuft es weiter…Für den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund ist das kein Zufall, eher bewusste Taktik

Ende 2023 sollte in Deutschland Schluss sein: „Wir nehmen Glyphosat bis 2023 vom Markt“ war das Versprechen von SPD, Grüne und FDP in der Koalitionsvereinbarung. Das hat Cem Özdemir jetzt gebrochen. Mit seiner Erklärung, dass eine Stimm-Enthaltung wie ein „Nein“ zu werten sei, versucht er noch sein Gesicht zu wahren. Doch es bleibt bei Abstimmungen dabei: Ja bedeutet Ja, Nein heißt Nein und eine Enthaltung kann sich eben nun mal nicht entscheiden. Aus Schwäche, Unwissenheit oder aus ganz anderen Gründen …? Wenn es keine eindeutige Mehrheit bei der Abstimmung der Länder gibt, darf die EU-Kommission im Alleingang entscheiden. So kam es und sie hat die Zulassung verlängert – und das gleich um ganze 10 Jahre!
Tod von Wildkräutern, Demenz bei Bienen, Krebs beim Menschen
Dass Politik und Agrochemie im Schulterschluss stehen, ist nicht bewiesen, drängt sich aber mit dieser Entscheidung wieder einmal unmissverständlich auf. Denn das Hin und Her der Diskussion, ob das Totalherbizid nun gefährlich sei oder nicht, läuft mittlerweile schon seit Jahrzehnten gleich ab. Das Mittel ist seit 1974 auf dem Markt und in knapp 80 Prozent aller Unkrautvernichtungsmittel enthalten. Allein in Deutschland wurden 2021 rund 12,8 Tausend Tonnen Pflanzenschutzmittel mit dem Stoff eingesetzt, in Spanien, Italien und Frankreich sogar das Doppelte bis Fünffache. In der EU sind es jährlich rund 35.000 Tonnen Wirkstoff. Auf bis zu 40 Prozent der deutschen Äcker mit Weizen, Mais, Raps wird es verspritzt. Ein Riesengeschäft v.a. für den Hersteller Bayer-Monsanto.
Deshalb hat Monsanto auch selbst Studien in Auftrag gegeben und sogar eigene Leute daran mitarbeiten lassen, wie die ARD in MONITOR schon 2019 berichtet. Sie geben natürlich Entwarnung: Alles nicht so schlimm. Doch sogar die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte 2015 fest, dass ausreichend Belege für eine Krebsgefahr vorliegen. Und: Warum hat Bayer-Monsanto in den USA etliche Klagen verloren gegen Menschen, die nach langfristiger Exposition an Lymphgewebe-Krebs erkrankten?
Die Menge an Untersuchungen ist riesig, die schädliche Auswirkungen in alle Richtungen nachweisen: Als Breitbandherbizid tötet es alle Pflanzen, dezimiert die Artenvielfalt und entzieht nicht nur Insekten und Vögeln ihre Nahrungsgrundlage. Es schädigt viele Tierarten direkt und indirekt, u.a. über seine hormonelle Wirkung auf die Fruchtbarkeit. Schmetterlinge, Spinnen, Florfliegen, Vögel und Frösche werden dezimiert. Bei Bienen wirkt es toxisch auf das Nervensystem, sie werden orientierungslos.
Beängstigend ist auch die flächendeckende Verbreitung von Glyphosat: Rückstände finden sich in Boden, Wasser und Lebensmitteln, wie Brot, Bier und auch Honig. Eine Studie im Jahr 2015 zeigte, dass fast jeder Deutsche Glyphosat im Harn hat. Weil es mit Stuhl und Urin ausgeschieden wird, landet es wieder auf Äckern, Böden und in Gewässern. Ein Teufelskreis.
Zulassungen in Salamitaktik
Trotz unzähliger Studien und die deutlich verschärfte Diskussion mindestens seit 2015, wurde die Zulassung des Pestizids in der EU immer wieder häppchenweise verlängert: 2015 um ein Jahr, 2016 um 1,5 Jahre, 2017 befristet wieder für fünf Jahre, 2022 wieder um ein Jahr. Jetzt geht das Spiel von vorne los. Immer wenn die Zulassung ausläuft, gibt es Diskussionen um die Studien oder so viele Enthaltungen, dass „keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen eine Neuzulassung zustande kommt“. Trotz Warnung selbst von der WHO, sieht die EFSA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit – wie schon 2015 – auch heute keinen „Anlass zur Sorge“ für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Und das meldet sie genau rechtzeitig im Juli 2023 vor der Entscheidung der EU-Kommission und vor dem geplanten Zulassungsende. Es wirkt so, als würden ab und zu ein paar Warnungen zur Beruhigung der Gemüter von offiziellen Stellen losgelassen, weil man ja zuverlässig weiß, dass es immer weitergeht…
Mehr Gentechnik, mehr Pestizide
Glyphosat wurde insbesondere für die Kombi mit gentechnisch hebizidresistent gemachten Pflanzen entwickelt, denen das Pflanzengift nichts ausmacht. Anders als ursprünglich argumentiert, hat sich der Pestizideinsatz dadurch aber nicht verringert, sondern sogar massiv erhöht. Seit seiner Einführung 1974 um das 265fache! Schlimmer noch: Viele Wildpflanzen werden auch noch zunehmend unempfindlich gegen das Herbizid wie das Kanadische Berufkraut. Mit den Resistenzen steigen Anwendung und Abhängigkeit noch mehr. Ist die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung jetzt vielleicht ein Hintertürchen, um noch mehr Argumente auch für den Bedarf an noch mehr gentechnisch manipulierten Pflanzen zu bekommen?
Gesetz zur Pestizidreduktion auch gescheitert
Genau eine Woche nach der Glyphosat-Verlängerung am 22.11.23 kippen dann auch noch die Abgeordneten des Europaparlaments einen Gesetzesvorschlag, der die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der EU bis 2030 um die Hälfte vorgesehen hätte. Ein Zufall ist das sicher nicht. Europäische und deutsche Bauernverbände begrüßen die Entscheidung. Für Bienenhalter ist es ein schwarzer Tag.
Klagen laufen bereits an
Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) Europe und vier seiner Mitglieder haben angekündigt, gegen die Glyphosat-Verlängerung zu klagen. Die gemeinnützige Umweltorganisation Aurelia Stiftung hat bereits eine Klage beim EU-Gericht in Luxemburg eingereicht.
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Quellen (Auswahl)
- Effekte auf das Nervensystem / Metastudie (2022): https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0013935122012609?via%3Dihub
- Effekte auf Bienen: Metastudie (2022): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jen.13089
- Schädigungen an Embryonen von Amphibien, Missbildungen, verkürzte Nerven, verkleinerte Herzen/Uni Ulm (2023): https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0147651323005845
- Oxidativer Stress und Krebsbildung (2023): https://zenodo.org/records/8270189
- Schädigungen des Mikrobioms/Uni Kassel (2021): https://doi.org/10.3389/fenvs.2021.763917
- Glyphosat im Urin (2013): https://www.global2000.at/publikationen/glyphosat-im-menschlichen-koerper
- Positionspapier Bundesamt für Naturschutz: Auswirkungen von Glyphosat auf die Biodiversität (2018): https://www.bfn.de/sites/default/files/2021-04/20180131_BfN-Papier_Glyphosat.pdf
- Das Hin und Her der Studienzitate: Heinrich-Böll-Stiftung zu Glyphosat: Krebserregend und bald verboten? (2022): https://www.boell.de/de/glyphosat?gclid=Cj0KCQiA6vaqBhCbARIsACF9M6k9TGSuvijsC-ksps1EVVtndjnEnz7A7vFGG5NRcmSX5DuN476j3i8aAhoDEALw_wcB
- Glyphosat: Gekaufte Studien: https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/glyphosat-180.html
- https://www.deutschlandfunk.de/glyphosat-eu-zulassung-100.html#:~:text=Glyphosat%20ist%20einer%20der%20meistverkauften,der%20heute%20zu%20Bayer%20geh%C3%B6rt.
- Übersicht über die Zulassungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat
- Einsatzmenge: https://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/192703/index.php
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/europaparlament-pestizidgesetz-100.html#:~:text=Die%20EU%2DKommission%20ist%20mit,Pestiziden%20in%20der%20EU%20gekippt.
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22.11.2023 / 6.000 Zeichen
Disclaimer: Der Artikel darf unter Nennung von Quelle und Autor honorarfrei verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung angeben: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch
Autor: Janine Fritsch, info(at)redaktion-aufdenpunkt.de, 0172 8246210
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de">presse(at)berufsimker.de
- Einarbeitung in das vereinseigene Programm Verein online, Testung
- Erarbeitung der positiven und negativen Aspekte des Programms.
- Vorstellung des Programms für den Vorstand und erweiterten Vorstand des DBIB.
- Führen und Erstellen der Protokolle von den einzelnen Videokonferenzen, bzw. Sitzungen.
- Besuch der Sonnentracht GmbH. Führung durch den Betrieb und anschliessender Diskussion mit Karin Lang zwecks Marktsituation, Innovation, Deklarierung von Honiggläsern, etc.
Bericht von: Thorsten Wilkens
DBIB Landesgeschäftsführer Bremen
Nordhornsberg 55
28832 Achim
M +49 (0)172 9595631
T +49 (0)4202 765982
Thorsten.Wilkens(at)Berufsimker.de
- Teilnahme an Stammtischen und den Telefonkonferenzen des DBIB Vorstands und der Landesgeschäftsführerinnen und Landesgeschäftsführer
- Vorstandsmeeting Celle
- Diverse Tätigkeiten rund um die Celler Imkertage
- Teilnahme an der Auftaktveranstaltung zu Beenovation in Berlin
- Treffen mit Anne Kura, Landtags-Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen
- Treffen mit Umweltminister Christian Meyer
- Termine der Wildbienen AG wahrgenommen
- Termine der AG Organigramm DBIB wahrgenommen
- Kontaktaufnahme mit der neuen Leitung des Bienen-Institut Celle
- Gespräche, Telefonate und E-Mails mit Kollegen, Politikern und Presse
- Erstellen und Verteilen von Pressemitteilungen
- Kontakt zu Journalisten bzgl. der Erstellung von Pressemitteilungen
- Beschriftung der Bäume unserer Baumpflanzaktion in Celle
- Anschreiben an die Ministerien zur Energiekostenbeihilfe
- Anschreiben bezüglich Finanzieller Unterstützung für Berufsimkereien an Landwirtschafts- und Umweltministerium
- Erneutes Anschreiben an Landwirtschaftsministerium bzgl. Bestäubungsprämie
- Ausarbeitung Entbürokratisierung mit der CDU Fraktion Niedersachsen
- Erstellung einer E-Mail-Liste der Bundestagsabgeordneten
- Vorplanung und Bewerben der eurobee Friedrichshafen
Geplant sind noch:
- Anschreiben Wirtschaftsministerium
- Anschreiben Ministerpräsident
- Anschreiben an alle Landtagsfraktionen
- Demo ?!
Bericht von: Klaus Ahrens
DBIB Vize-Präsident und DBIB Landesgeschäftsführer Niedersachsen
Haußelbergweg 54
29328 Müden/Örtze
T +49 (0)5053 704
F +49 (0)5053 987135
Klaus.Ahrens(at)Berufsimker.de
An den Celler Imkertagen im Januar und an mehreren Videobesprechungen des DBIB habe ich teilgenommen. Angehende Berufsimker wurden von mir ausführlich beraten. Ich habe mehrfach Praktika für zukünftige Berufsimker in meiner Bioland-Imkerei durchgeführt.
Zu verschiedenen Themen hatte ich Kontakt mit Mitarbeitern im Umweltminsterium: es ging um Fördermöglichkeiten für Berufsimkereien und Betriebsübergaben aus Altersgründen.
Als Vertreter des DBIB habe ich an der Strategieveranstaltung des Landesverbands saarländischer Imker an der Universität des Saarlandes zur Bekämpfung der Vespa Velutina teilgenommen. In der Task Force Gruppe zur Bekämpfung der Vespa Velutina im Saarpfalz-Kreis und in Saarbrücken arbeite ich aktiv mit. Derzeit wird von mir und weiteren Imkern ein Konzept zur Verhinderung von Völkerverlusten durch die invasive Art Vespa Velutina erarbeitet. Dies soll sich insbesondere an Neben- und Haupterwerbsimker richten.
Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Manuela Ripa, hat mit mir ein Interview geführt: ich habe ihre Initiative zur vollständigen Kennzeichnung der Herkunft von Honigen auf den Gläseretiketten sehr unterstützt und dabei auf das Engagement des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bundes verwiesen.
Als Berufsimkerei haben wir einen engagierten Beitrag dazu geleistet, dass das Biosphärenreservat Bliesgau bundesweit den 1. Platz beim Wettbewerb „Nachaltiges Reiseziel“ errungen hat.
In meiner Imkerei wurden viele Veranstaltungen für Besuchergruppen durchgeführt, bei denen unter anderem die Berufsimkerei in Deutschland ausführlich dargestellt wurde.
Bericht von: Tilmann Wenzel
DBIB Landesgeschäftsführer Saarland
Aßweiler Straße 32
66440 Blieskastel-Seelbach
T +49 (0)6842-930 341
Tilmann.Wenzel(at)Berufsimker.de
Das war die eurobee 2023
Meinrad Leiter vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund ist sehr zufrieden: Knapp 7.000 Imker und Imkerinnen kamen am vergangenen Wochenende zur Fachmesse „eurobee“ nach Friedrichshafen, wo sich zum dritten Mal in Folge alles um die Imkerei, Bienen und Honig drehte.
von Janine Fritsch

Größere Hallen, mehr Aussteller, mehr Besucher
„Wir hatten mit 138 Ausstellern deutlich mehr Angebote und auch rund 2000 Besucher mehr als letztes Jahr.“ freut sich Organisator Meinrad Leiter. „Gute Aussteller ziehen viele Besucher an und mit vielen Besuchern kommen noch mehr Aussteller!“ Für den Veranstalter ist das der Grund, warum die eurobee seit ihrem Start vor drei Jahren stetig gewachsen ist. „Das bedingt sich gegenseitig“.
Messefilm: eurobee Friedrichshafen 2023 – Rekordbeteiligung und super Atmosphäre
Die Imkermesse selbst gibt es schon viel länger, denn sie ist der Nachfolger oder besser der Rahmen für die alteingesessenen Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage, die innerhalb der eurobee dieses Jahr zum 53. Mal stattfanden. Der Umzug von Donaueschingen zur Messe nach Friedrichshafen war wegen der Corona-Auflagen notwendig. 2020 fiel die Messe ganz aus und 2021 mussten größere Hallen gesucht werden, um alle Auflagen zu erfüllen. Dabei wurde das Messekonzept gleich ganz neu und internationaler aufgesetzt. Aus den deutschen Imkertagen wurden europäische und es kommen heute viele ausländische Anbieter wie z.B. aus den Niederlanden, Frankreich, Italien, Bosnien, Slowenien und sogar aus Pakistan.
Gleich geblieben ist das umfangreiche Programm aus Fachvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen, das parallel zur Produktausstellung auf der Haupt- und Aktionsbühne und in den zahlreichen Seminarräumen stattfand. Schwerpunktthemen waren diesmal die Gesunderhaltung der Bienen, die Maßnahmen gegen die Varroamilbe und – ganz drängend – die Flut von gepanschtem Honig aus dem Ausland, die dem Berufsimker immer mehr zu schaffen macht.

Was drin ist, muss draufstehen
Fast jedes zweite Glas Importhonig ist laut aktuellem EU-Kommissionsbericht mit billigem Zuckersirup gestreckt. Diskutiert wird unter den Erwerbsimkern deshalb intensiv, wie die Fälschungen noch vor der Einfuhr klar entdeckt werden können, und dass es eine neue Regelung zu der Inhaltsangabe auf Honiggläsern für die Verbraucher geben muss. Denn das wird in Kürze in der EU-Kommission innerhalb der so genannten Frühstücksrichtlinie neu entschieden. Kunden, die deutsche Imker unterstützen wollen, können derzeit zumindest im Supermarkt nicht wirklich erkennen, was sie kaufen, wenn es lediglich heißt „Mischung aus EU und Nicht-EU-Ländern“.
Bericht im SWR
Honig-Verkostung und Labor-Analyse
Stark nachgefragt waren auf der Messe das Angebot einer professionellen Honig-Verkostung von zwei Honig-Sommeliers und die Vor-Ort-Analyse im mobilen Labor von mitgebrachtem Honig. Der Andrang zeigt, wie wichtig es den deutschen Imkern ist, ein einwandfreies Produkt herzustellen, das geschmacklich und inhaltlich sehr hohen Qualitätsstandards genügt.

Super Stimmung und fachlicher Austausch
„Für mich hat es sich definitiv gelohnt, auch wenn Messen immer anstrengend sind.“ sagt auch Aussteller Stefan Kumm. Für ihn ist der direkte Austausch mit Geschäftspartnern und Kunden die allerbeste Werbung. „…und auch nachhaltiger als alle anderen Marketingmaßnahmen.“ Er kommt seit über 25 Jahren zur Imkermesse und begrüßt den Umzug nach Friedrichshafen: „Wir haben hier mehr Platz und die Logistik ist auch besser, z. B. die Zufahrt mit dem Lieferwagen in die Halle. Auf der eurobee werde ich außerdem regelmäßig gefragt, ob alles passt oder ob ich noch etwas brauche. Das kenne ich sonst so nicht.“ Für den Anbieter von Bienenprodukten wie Salben, Cremes und Nahrungsergänzungsmitteln ist auch die Stimmung auf der Messe ein wichtiger Punkt. „Ich fühle mich einfach sehr wohl hier und rundum gut versorgt.“ Dass die Stimmung auf der Messe auffallend gut war und das Miteinander sehr freundlich und respektvoll, haben auch die Messemitarbeiter bestätigt. Selbst die wenigen Beschwerden, die es gab, wurden höflich und verständnisvoll vorgetragen.

Meinrad Leiter führt dazu eine Liste: „Im Nachgang gibt es immer eine Besprechung, in der wir Schwierigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren und für das nächste Mal entsprechend umplanen. Ein paar Neuerungen und Stolperfallen hatten wir im Vergleich zu letztem Jahr. Dieses Jahr waren wir im Ostteil der Messe, da war manches anders. Aber die Räume und Hallen passen insgesamt besser zu unseren Bedürfnissen als im Westteil.“ Das Organisationsteam plant jetzt schon für nächstes Jahr. Bei den Imkern steht der Termin bereits fest im Kalender: Die eurobee wird für Erwerbs- und Hobbyimker vom 8. bis 10. November 2024 wieder in Friedrichshafen stattfinden.
Links:
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13.11.2023 / 4.700 Zeichen
Disclaimer: Der Artikel darf unter Nennung von Quelle und Autor honorarfrei verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung angeben: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch
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Autor: Janine Fritsch, janine.fritsch(at)berufsimker.de, 0172 8246210
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de
Zur Landesgeschäftsführerin für Bayern wurde ich im Februar dieses Jahr ernannt; herzlichen Dank an alle beim DBIB, die mir diese Aufgabe zutrauen und mich dabei unterstützen!
Gleich zu Beginn habe ich mich in der frisch gegründeten Wildbienen-AG engagiert. Dort haben wir bis April etliche Diskussionsrunden absolviert, bei denen einmal mehr klar wurde, wie sehr die aktuelle Debatte um eine vermeintlich Honigbienen-Wildbienen-Konkurrenz alle umtreibt. Wenngleich wir vieles konzeptionell schon erarbeitet haben, gelang es vor dem Saisonstart leider nicht mehr, die Ausarbeitungen abzuschließen. Hier bleibt also noch Arbeit zu tun.
Am 11. Juli habe ich als Rednerin an der Kundgebung zur Aktion „Bio für Alle“ in Augsburg teilgenommen und dort auf die Relevanz der Berufsimkereien aufmerksam machen können.
In diesem Sommer hat das Landwirtschaftsministerium die neuen Fördermöglichkeiten für Bio-Imker auf den Weg gebracht, worüber sich natürlich insbesondere die Bio-Imkerinnen und Bio-Imker (oder solche, die es werden wollen) freuen könnten. Bio-Berufsimkerinnen und -imker gehen zwar nicht leer aus, durch die Deckelung der maximal möglichen Fördersumme bekommen Vollerwerbsimkereien jedoch pro Volk signifikant weniger Unterstützung als Hobbyimker. Leider folgt damit auch die bayerische Bio-Förderung dem üblichen Muster und benachteiligt auch hier systematisch die erwerbsorientierten Imkereien.
Kurz vor den bayerischen Landtagswahlen hatte ich am 27. September bei einer Veranstaltung in Starnberg zum „Bayerische Agrarpolitik – Wunsch und Wirklichkeit“ (organisiert durch den Bund Naturschutz) die Gelegenheit, einen Impulsvortrag zum Thema Honigbienen-Wildbienen-Konkurrenz zu halten. Mein Beitrag ist zwar einerseits auf reges Interesse gestoßen, gleichzeitig wurde jedoch auch (mal wieder) deutlich, dass die Imkerei weder von der Politik noch vom Naturschutz als Teil der Landwirtschaft begriffen wird.
Selbstverständlich ist die Teilnahme bei der 3. EUROBEE in Friedrichshafen ein Muss! Während ich in den vergangenen Jahren dieses Ereignis als normale Besucherin genossen habe, freue ich mich nun schon darauf, dieses Mal als Landesgeschäftsführerin ganz anders eingebunden zu sein.
Abschließend steht 17. November dann noch ein Termin mit allen bayerischen Imkerverbänden im Landwirtschaftsministerium auf dem Programm.
Bericht von: Ursula Lensing
DBIB Landesgeschäftsführerin Bayern
Auweg 15
86444 Affing
T +49 (0)151 22653983
Ursula.Lensing(at)Berufsimker.de

Die wahre Ursache für Insektensterben
Immer wieder liest man in den Medien Imker und ihre Honigbienen verdrängen und schaden Wildbienen. Obwohl es bis heute keine glasklaren wissenschaftlichen Belege für diese Behauptung gibt, veröffentlichen Organisationen wie die Deutsche Wildtierstiftung „aufgrund von Indizien“ diese These. Dabei ignorieren sie einfache Fakten
Von Dipl.-Biol. Janine Fritsch
Das immer wieder gezeichnete Bild ist klar: Viele starke, domestizierte Honigbienen schubsen wenige, kleine Wildbienen von immer kargeren Blühflächen.
Obwohl es bis heute keine wissenschaftlich stichhaltigen Belege gibt, wird dieses Bild immer wieder von Organisationen wie der Deutschen Wildtierstiftung in die Öffentlichkeit getragen.
Friedliche Koexistenz der Bienenschwestern
Biologische Tatsache aber ist: Seit Jahrmillionen haben sich Wild- und Honigbienen in Koexistenz gemeinsam entwickelt. Sie sind miteinander verwandt, hatten immer schon unterschiedliche Lebensstrategien entwickelt und leben beide noch. Und noch mehr: Auch die imkerlich gehaltene Honigbiene bleibt als Insekt immer ein wildes Tier, das es lange vor den Imkern gab.
Böse „Indizien“ der Wildtierstiftung sind z. B. dass sich beide „dieselbe Nahrung, nämlich Pollen und Nektar von Blütenpflanzen teilen“ oder die Honigbiene auf der Blüte „Krankheitserreger übertragen könnten“. Beides ist wahr. Und das schon seit Jahrtausenden. Denn Insekten und Blüten sind eine Koevolution. Sie gibt es nur miteinander. Deshalb tummeln sich auch Käfer, Schwebfliegen und viele andere Insekten auf den Blüten, fressen dort und bringen ihre Krankheitserreger mit. Aber auch diese Insekten leiden alle unter dem Schwund ihrer Art!
Was die Bienenschwestern betrifft: Sie sind so schlau, sich ihren Lebensraum räumlich und zeitlich aufzuteilen. Honigbienen fliegen als Generalisten weite Strecken und suchen dabei vor allem Massentrachten – nicht nur landwirtschaftliche, wie Raps, sondern als ursprüngliche Waldinsekten – und wen wunderts – anders als ihre wilden Schwestern vor allem auch Bäume. Hier holen sie in großem Stil Honigtau von Läusen und Baumsäfte von Blättern. Kräuter und Stauden interessieren die Honigbienen in Wahrheit weniger. Das ist eher die Spezialität der Wildbienen, die nicht weit fliegen und lieber nah bei ihrem Nest bleiben.

Um 1900: Viermal mehr Honigbienen als heute
Das Argument, dass mit dem Imker, der viele Völker auf einmal hält, die „Honigbienendichte nun aber zu groß“ geworden sei und deshalb das Problem aufträte, zieht ebenfalls schlecht. Denn: Wir haben in Deutschland mit knapp einer Million Bienenvölker heute gerade mal ein Viertel der Menge, die vor 125 Jahren gehalten wurde. Warum gab es also um das Jahr 1900 mit damals 4 Millionen Bienenvölkern die Diskussion um die Konkurrenz nicht?
Die Stiftung argumentiert u. a. auch, dass im „späteren Jahresverlauf eine Überlappung bei der Ressourcennutzung“ von Honig- und Wildbienen „wahrscheinlicher“ würde, wenn sich nach Abblühen der Massentrachten die Honigbienen den kargeren Wildbienen-Trachten zuwenden. Auch das wird bei näherem Hinsehen fraglich. Denn auch zeitlich haben sich Wild- und Honigbienen die Gebiete schwesterlich geteilt. Gerade in den letzten Jahren sehen wir außerdem mit den Greening-Maßnahmen der Landwirte verstärkt Zwischenfrüchte, die im Herbst in großen Mengen bis spät in den November hinein blühen wie Phacelia in Lila, Senf in Gelb oder Ölrettich in Weiß und Rosa. Alles Massentrachten, die Honigbienen auch an warmen Spätherbsttagen noch zum Ausflug anziehen. Wildbienen sieht man nun aber kaum noch, denn ihre Zeit ist vorbei. Die meisten fliegen bis August, viele wie die Frühlings-Pelzbiene bis Anfang Juni oder andere wie die Seidenbiene sogar nur bis Anfang Mai. Allein diese biologisch unterschiedlichen Entwicklungs- und Flugzeiten entzerren auf ganz natürliche Weise eine mögliche Nahrungskonkurrenz. Sehr zum Ärger der Wildtierstiftung?
Honigbienen oder eher Pestizide, Monokultur und Flächenfraß?
Zahlreiche Metastudien haben die Nahrungskonkurrenz näher unter die Lupe genommen, wie z.B. WOJCIK, der 81 Arbeiten verglich, die Fitness als Kriterium für den Nahrungswettbewerb heranzogen. Vor allem bei Hummeln – wohlgemerkt auch Generalisten! – fanden sie mögliche Überschneidungen in der Ressourcennutzung. Weil aber Wechselwirkungen zwischen Honig- und Wildbienen extrem komplex sind und von der Vielfalt des Pflanzenbestandes, der Wildbienenart, ihrer Lebensweise, Klima, Bodenart und den menschengemachten Einflüssen abhängen, sind alle Autoren sehr vorsichtig in der Formulierung ihrer Ergebnisse: Eine allgemeine Aussage, dass die Honigbienen den Wildbienen Nahrung und Lebensraum wegnähmen, treffen sie nicht. Einige Wissenschaftler betonen zudem, dass der Nachweis einer Nahrungskonkurrenz zunächst gar kein Beleg dafür sei, dass ihre Fitness, also das Überleben und die Fortpflanzung beeinträchtigt oder gefährdet ist. Hier muss man viel genauer hinschauen, denn genau diese Auswirkungen auf Wildbienenpopulationen sind nach Aussagen vieler Autoren überhaupt noch nicht geklärt.
Auch ein Vergleich von 146 Studien von MALLINGER (2017) ergab erhebliche Unterschiede in den Ergebnissen. Insbesondere zeigten bei der Konkurrenz und bei Pflanzengemeinschaften einige Studien „keine oder sogar positive Auswirkungen von bewirtschafteten Bienen! Viele Studien konnten überhaupt keine direkten Beziehungen zwischen Honig- und Wildbienen ermitteln.
Fest steht: Die Nahrungsüberlappung kann natürlich in bestimmten Situationen schlecht für Wildbienen sein. Aber – wie immer in der Natur – sie ist niemals die einzige Ursache. Von allen Experten werden die Umweltbedingungen wie Bodenversiegelung mit Verlust an Nistmöglichkeiten, Pestizideinsatz und allgemein die schwindende Artenvielfalt als erste Gefahr für Wildbienen benannt – sogar die Wildtierstiftung kennt und benennt sie! Auch wenn das Bild von „ich nehme dir was weg“, einfacher zu verstehen ist, als die vielschichtigen wirklichen Ursachen des Insektenrückganges – es wäre mehr als unseriös, ja sogar fahrlässig, allein darauf abzustellen.

Opfer Wildbiene – nur ein Ablenkungsmanöver?
Der Verdacht, dass die Diskussion um die vermeintliche Konkurrenz der Bienenarten nur davon ablenken will, dass der Mensch mit seiner Geldgier beim Verkauf von Pestiziden oder rücksichtsloser Landnutzung der tatsächliche Konkurrent auf dieser Bühne ist, drängt sich mittlerweile massiv auf! Denn, dieselbe Argumentationswelle mit den Wildbienen als Opfer sehen wir in rhythmischer Regelmäßigkeit seit den 80er Jahren. Es scheint, dass Imker und Naturschützer in ihren Interessen bewusst gespalten und gegeneinander aufgewiegelt werden sollen. Getreu nach dem alten Prinzip „Teile und Herrsche“. Für den Imker als Praktiker, der täglich die Natur beobachtet, sieht die gelebte Realität völlig anders aus. Wir beobachten wilde und domestizierte Bienen in schöner Eintracht auf den Blüten, niemand wird hier weggeschubst oder verdrängt, wir pflanzen insektenfreundliche Blühmischungen und setzen uns in großem Stil für die Artenvielfalt und gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein. Alle unsere Maßnahmen dienen immer allen Insekten.
Wem nützt der Streit?
Bernhard Heuvel, Vizepräsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds (DBIB), stellt sich schon länger die Frage: Wem nützt es, wenn zwischen Imkern und dem Naturschutz Zwietracht gesät wird? Auf der einen Seite macht man Werbung mit der Honigbiene auf Supermarktprodukten für „Nachhaltigkeit und Naturschutz“, auf der anderen Seite macht man Imkern das Leben schwer. „Vergeblich versucht unser Berufsverband seit Mai dieses Jahres einen Termin bei der Deutschen Wildtierstiftung zu bekommen.“ Bisher keine Reaktion. Die mit 100 Millionen Euro finanzstärkste Stiftung im Bereich des Naturschutzes, gibt sich nach außen besonders insektenfreundlich, macht aber politisch massiv Druck gegen Imker und Honigbienen. „Das muss aufhören“, sagt Bernhard Heuvel. „Wir werden weiter das Gespräch suchen, um die Hintergründe zu erfahren.“
In der Regel ist es der Weg des Geldes, der hinter solch widersprüchlichen Verhaltensweisen steckt und dem Versuch, Interessengruppen zu spalten oder zum Feind zu erklären. Der Sache nütze es nie… Nur gemeinsam werden wir wirkliche Erfolge erzielen.
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03.11.2023 / 7.700 Zeichen
Disclaimer: Der Artikel darf unter Nennung von Quelle und Autor honorarfrei verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Bei Verwendung angeben: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch
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Autor: Janine Fritsch, info(at)redaktion-aufdenpunkt.de, 0172 8246210
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de">presse(at)berufsimker.de
Quellen:
- https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/wildbienen-und-die-honigbiene-unterschiede-und-gemeinsamkeiten
- https://www.deutschland-summt.de/wildbienenarten.html
- WOJCIK, V. A. et al (2018) Floral Resource Competition Between Honey Bees and Wild Bees: Is There Clear Evidence and Can We Guide Management and Conservation
- MALLINGER, R. E., GAINES -RAY, H. R. und GRATTON, C. (2017) Do managed bees have negative effects on wild bees?: A systematic review of the literature
- Peter Frühwirth, Honigbienen und Wildbienen, eine Forschungsübersicht: https://www.erwerbsimkerbund.at/honigbienen-und-wildbienen-ueberschneidung-von-nahrungsressourcen+2500+1142088
In der Abteilung 3 – Landwirtschaft, Ländlicher Raum, Veterinär- und Lebensmittelwesen des Regierungspräsidiums Tübingen ist zum 01.02.2024 die Stelle einer Spezialberaterin oder eines Spezialberaters Imkerei (m,w,d)
Entgeltgruppe 10 TV-L beim Referat 33 – Pflanzliche und tierische Erzeugung – unbefristet in Teilzeit mit 50% zu besetzen.
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Kontakt: Henning Jeschke
Am Forthfeld 10
34466 Wolfhagen
T 0170 5505 797
henning.jeschke(at)posteo.de
Weg mit der EU/Nicht-EU Angabe
Nein, der Titel ist nicht zu provokant. Womöglich entscheidet sich die Zukunft der deutschen Imkerei derzeit u.a. auch mit der Frühstücksrichtlinie. Über ihre Neufassung wird in Kürze im Europäischen Parlament abgestimmt und hat auch den Honig im Visier. Warum eine sehr genaue Angabe der Honigherkunft unseren Imkern hilft und was die Politik jetzt tun muss

In Kürze finden die Abstimmungen im Parlament zu den Änderungen der sogenannten Frühstücksrichtlinie statt. Bis Ende November soll dazu entschieden werden. Wir brauchen jetzt die Unterstützung aller Abgeordneten, um die Bienen, die Berufsimker und den Honig als Qualitätsprodukt zu retten.
Druck auf regionalen Markt und Preise wächst
Derzeit wird unser Markt regelrecht geflutet von gepanschten Importhonigen. Fast jedes 2. Glas Honig ist laut EU-Kommissionsbericht mit billigem Zuckersirup getreckt und drückt damit massiv auf unsere Verkaufspreise. Gleichzeitig kommen weitere Faktoren hinzu, die uns deutschen Imkern den internationalen Wettbewerb mittlerweile fast unmöglich machen:
- die Zollfreiheit durch Freihandelsabkommen für Importhonige, v. a. aus Asien und Südamerika – damit fallen 17 % Zoll für mehrere zehntausend Tonnen Honig pro Jahr weg,
- die akute Produktionskostensteigerung um 30 bis 40 % der letzten 2 Jahre, z. B. für Zucker als Winterfutter, für Benzin, Heizung, Strom oder Gläser,
- die fehlende landwirtschaftliche Förderung, Berufsimker zählen zu den Landwirten, erhalten aber keine Subvention,
- der Umsatzrückgang in 2023 zwischen 20 % bis 40 %.
Die Verbraucher sind offensichtlich nicht in der Lage, noch höhere Kosten für regional produzierten Honig zu bezahlen. Dass sie mit den billigeren Produkten aus dem Ausland eventuell kein reines, hochqualitatives Produkt bekommen und viele Honige gepanscht sind, ist aber mittlerweile beim Verbraucher angekommen.
Chance Volldeklaration und glasklare Transparenz
Die diskutierte Neufassung der Frühstücksrichtlinie ist jetzt die Chance für uns, den Preiskampf abzumildern und zumindest in dem Punkt der Verbrauchersicherheit schnell einen Hebel anzusetzen, und unsere lokale Produktion auch politisch zu stärken. Gleichzeitig kommen wir damit der Kommissionsstrategie „Vom Hof auf den Tisch“ bzw. „Farm to Fork“ entgegen, die nach dem Wunsch der Vereinten Nationen die Versorgung mit „nachhaltigen und gesünderen Lebensmitteln“ sicherstellen soll.
Weg mit leerer Worthülse: Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern
Wir fordern deshalb, dass die bisherige Angabe auf Honiggläsern „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ entfällt. Sie ist nichts als Augenwischerei für den Verbraucher. Sie bedeutet, dass der Honig nicht aus Deutschland stammt, aber selbst das kommt nicht klar rüber. In der Regel stammen diese Honige aus
Süd- und Mittelamerika, Osteuropa und zunehmend auch aus China. Mit diesen niedrigpreisigen Importen können wir Imker, die nach der deutschen Honigverordnung höchste Reinheits- und Qualitätsnormen erfüllen, nicht mithalten. Auch unter dem Aspekt Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck sind weltweite Importe, die lokale Erzeuger verdrängen, undiskutabel.
Angabe aller Herkunftsländer mit Prozentanteil
Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucher glasklar und korrekt über die Herkunft und damit indirekt auch über die Qualität des Honigs informiert werden. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) und Europäische Berufsimkerbund (EPBA) fordern von der EU, dass die Herkunftsländer beim Honig, vor allem bei Mischhonigen mit dem Prozentanteil auf dem Honigetikett angegeben werden müssen, beispielsweise: China 80 %, Argentinien 10 % und Mexiko 10 %. Nur so kann der Verbraucher eine Entscheidung treffen. Die derzeitige Angabe EU/Nicht-EU sehen wir nicht als Verbraucherinformation, sondern als Verbraucherirreführung an.
Gegen ruinösen und unfairen Wettbewerb
Unser Selbstversorgungsgrad bei Honig liegt derzeit bei gerade mal 40 Prozent, und das ist der höchste innerhalb der letzten 15 Jahre. Wenn wir nicht wollen, dass unsere hauseigene Produktion wieder massiv sinkt und wir auf noch mehr Importe – ob gute oder schlechte – angewiesen sind, muss sich die Politik jetzt hinter uns stellen und sich klar zu uns positionieren.
Die Deutsche Imkerei ist ernsthaft in Gefahr
Denn die deutsche Imkerei ist so unwirtschaftlich geworden, dass ein berufliches Auskommen kaum noch erwirtschaftet werden kann, schon gar nicht über den Honigpreis. Gleichzeitig wäre ein Imkersterben dramatisch für die hiesige Landwirtschaft. Denn: Gut die Hälfte aller Bienenvölker werden von nur rund vier Prozent der Imker gestellt, und zwar von den ca. 6.500 Berufs- und Erwerbsimkern. Sollte die Imkerei nicht mehr finanzierbar sein, kann man sich schnell ausmalen, was das für die Bestäubungsleistung in Deutschland, die derzeit mit einem wirtschaftlichen Wert von 3,8 Milliarden Euro pro Jahr beziffert wird, bedeutet.
Dieses Schreiben ging als offener Brief an Bundesministerin Steffi Lemke, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
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13.10.2023 / 5.000 Zeichen
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Autor: Janine Fritsch, info(at)redaktion-aufdenpunkt.de, 0172 8246210
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de">presse(at)berufsimker.de
Quellen:
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/487919/umfrage/selbstversorgungsgrad-bei-honig-in-deutschland/
- Landwirtschaftliche Erzeugnisse – Überarbeitung der EU-Vermarktungsnormen (europa.eu): https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12772-Landwirtschaftliche-Erzeugnisse-Uberarbeitung-der-EU-Vermarktungsnormen_de
Bundestag lehnt Imkerförderung ab
Kommt nach dem Bienensterben nun das Berufsimkersterben? Einen Antrag der Linken auf Bestäubungsprämie für Imker lehnten alle anderen Parteien – einschließlich der Grünen – einstimmig ab. Die Begründungen zeigen: Die Entscheider habe wenig Ahnung und sind oft fehlinformiert
von Dipl.-Biol. Janine Fritsch

Klaus Ahrens ist erschrocken: „Was mich besonders nervt ist, dass die Politiker in den Ausschüssen offenbar einfach mal losmachen, ohne von Fachleuten die relevanten Fakten einzuholen. Meines Wissens gab es von uns Berufsimkern jedenfalls keine Expertise dazu.“
Es geht um einen Antrag der Fraktion die LINKEN, die Ende September im Bundestag zur Unterstützung der Imker eine Bestäubungsprämie von 60 € pro Jahr und Bienenvolk forderten. Dass die Mitglieder aller anderen Parteien im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft gegen die generelle Bestäubungsprämie gestimmt haben, ist für Berufsimker Ahrens aus Niedersachsen gar nicht mal das Schlimmste. Vielmehr zeigen die Antworten der Fraktionen, dass sie die Probleme der deutschen Imkerei im Kern nicht verstanden haben und man die eigentlich Betroffenen auch gar nicht befragt hat. Tatsache ist: Die deutsche Berufsimkerei ist ernsthaft in Gefahr und damit auch eine wirtschaftliche Bestäubungsleistung in Milliardenhöhe. Denn nur drei Prozent aller Imker stellen die Hälfte aller Bienenvölker in Deutschland. Imker zählen zwar zur Landwirtschaft, erhalten aber nicht dieselben Förderungen wie Landwirte. Und: Vom Honigverkauf kann hier keiner mehr leben.
Die Deutsche Imkerei ist ernsthaft in Gefahr
Die deutsche Imkerei ist so unwirtschaftlich geworden, dass ein berufliches Auskommen kaum noch erwirtschaftet werden kann, schon gar nicht über den Honigpreis. Der wird derzeit durch billige Honigimporte gedrückt – angeheizt durch politisch gesteuerte Wettbewerbsverzerrung und schädliche Freihandelsabkommen.
Importhonig zollfrei: Mit Freihandel schaden wir uns selbst
Mit asiatischen und südamerikanischen Ländern sowie EU-Anrainerstaaten hat die EU Freihandelsabkommen geschlossen, die den zollfreien Import definierter Honigmengen zu uns möglich macht. 17 % Zoll fallen damit für ausländische Honigimporteure weg, und wir sprechen hier von mindestens 20.000 Tonnen Honig pro Jahr und Abkommen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im Jahr 2022 lediglich 34.000 Tonnen produziert – und das war sogar ein besonders gutes Erntejahr. Dass damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen und natürlich auch der deutschen Imker untergraben wird, ist klar – zumal die Erzeugerpreise bei uns immer weniger mit denen anderer Länder mithalten können. „In den letzten zwei Jahren haben sich die Kosten in der Imkerei um 30 bis 40 % erhöht, und dass bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang in 2023 zwischen 20 bis 40 %“, fasst es Imker Ahrens zusammen. „Die Verbraucher sind nicht willens oder nicht in der Lage die Mehrkosten für regionalen Honig zu bezahlen.“
Bernhard Heuvel, Vizepräsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) erklärt die Preissituation so: „Während in anderen Ländern der Welt der Honig zwischen 1,80 € und 2,50 € pro Kilogramm produziert wird, kommen wir in Deutschland nicht unter 7,00 € bis 7,90 €. Die hohen Kosten für Energie, Personal und Standort sind eine wesentliche Ursache.“ Und die Kosten steigen noch, denn die Inflation schlägt auch in der Imkerei extrem zu Buche. Die Preise für Glas und Weißblech für die Deckel haben sich zum Teil verfünffacht: „Zahlte man früher für das Glas mit Etikett 20 bis 35 Cent, liegt es jetzt bei 1,00 €. Das Winterfutter für die Bienen hat sich von 0,49 € pro Kilogramm Zucker auf 1,15 € verteuert. Für Sortenhonige müssen die Bienen in andere Regionen gefahren werden. Die Spritkosten haben sich dramatisch erhöht. Gleiches gilt für Heizung und Strom. Sogar die Versicherungen stiegen in den letzten Jahren unverhältnismäßig um 30 %“, zählt Bernhard Heuvel auf.
Keine GAP-Förderung für Imker ohne Land
Dass die Politiker ohne viel Detailkenntnis der Situation entschieden haben, zeigt eindrücklich die Begründung der SPD, die den Antrag mit Verweis auf die Fördermöglichkeit der Imkerei über die GAP und GAK ablehnte. Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) sind jedoch weiterhin an “förderfähige landwirtschaftliche Flächen“ gekoppelt. Imker haben in der Regel aber keine Flächen. Sie besitzen Bienenstöcke, die sie meist in Absprache mit Landwirten und je nach Blühsituation an verschiedenen Orten aufstellen. „Imker ohne Land bekommen nichts.“ bestätigt auch Imkermeister Ahrens. Er hat sich dies schon letztes Jahr direkt vom Büro des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir bestätigen lassen. „Und die Förderungen der GAK, zur Verbesserung der Agrarstruktur und Küstenschutz, sind so unübersichtlich und kompliziert, dass ich kaum jemanden kenne, der das beantragt hat.“

Interessant ist auch die Vorstellung der SPD die Fördertöpfe GAP und GAK hätten dazu geführt, dass die Anzahl der Bienenvölker in den letzten Jahren zugenommen hat – und das obwohl nach ihrer eigenen Darstellung 99 Prozent der Bienenhalter „Hobbyimker“ seien. Da stellt sich die Frage, welcher Hobbyimker förderfähige landwirtschaftliche Flächen besitzt … Auch die FDP verwies bei ihrer Ablehnung auf die Hobbyimker: Die Schwierigkeiten in der Imkerei wären „hochgebauscht“ und mit Blick auf die große Menge an ehrenamtlichen Bienenhaltern „nicht zutreffend“.
Ohne Berufsimker: Wirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe
Tatsache ist jedoch, dass gut die Hälfte aller Bienenvölker von nur rund drei Prozent der Imker gestellt wird, und zwar genau die, die haupt- oder nebenberuflich Bienen halten. „Es wird ja immer betont, dass wir Erwerbsimker nur eine Minderheit von einem Prozent seien. Das stimmt aber so nicht: Der Berufs- und Erwerbsimkerbund vertritt die Interessen von ca. 6.500 Imkern – also alle, die über 25 Völker pflegen und Beitragszahler zur Berufsgenossenschaft sind, auch wenn wir selbst nur um die 1.000 Mitglieder haben.“ so Klaus Ahrens. „Sollte sich das nicht mehr lohnen oder finanzierbar sein, kann man sich schnell ausmalen, was das für die wirtschaftliche Bestäubungsleistung bedeutet“, warnt er. Die Universität Hohenheim hat diesen Wert mit 3,8 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland beziffert. Fallen die Berufsimker weg, wäre das also ein Schaden in Milliardenhöhe.
Bestäubungsprämie ja, aber nicht mit der Gießkanne
„Bei uns im Vorstand des DBIB sind wir uns einig, dass eine Bestäubungsprämie die generellen Probleme der Erwerbsimkerei nicht löst – schon gar nicht, wenn sie, wie in der Landwirtschaft üblich, Subventionen im Gießkannenprinzip verteilt.“ fasst es Imkermeister Ahrens zusammen. „Das würde eher den Anteil der Hobbyimker erhöhen und uns die Vermarktung zu auskömmlichen Preisen noch erschweren.“

Dass letztes Jahr im niedersächsischen Landtag die Grünen selbst noch eine Bestäubungsprämie für Imker gefordert haben, zeigt dass sich entweder die Faktionen in Bund und Land nicht einig sind, oder dass der eine nicht weiß, was der andere tut.
Aus Sicht der Berufsimker gibt es einige Maßnahmen die dringend erforderlich wären, ihre Situation zu verbessern. Die Bestäubungsprämie ist nur eine davon:
- Bestäubungsprämie ja, aber nur für Erwerbsimker ab 25 Völkern,
- die Abschaffung der Freihandelsabkommen für Honig und Wiedereinführung der Zölle,
- die Bekämpfung von Honigfälschungen,
- ein Anti-Dumpingpreisgesetz, wie es die USA schon erfolgreich umsetzen,
- die massive Reduktion von Bürokratie und Steuerlast für kleine und mittelständische Betriebe, wie die Imkereien.
All dies wären Maßnahmen die sofort helfen, aber keine in der Umsetzung aufwändige und teure Subventionspolitik erfordern.
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06.10.2023 / 7.700 Zeichen
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Autor: Janine Fritsch
Im Auftrag: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de
Quellen:
Obwohl Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ und mitverantwortlich für das Artensterben ist, will die EU-Kommission das Totalherbizid um 10 Jahre verlängern.
Wir fordern die deutsche Bundesregierung dazu auf, sowohl bei der heutigen Diskussion als auch bei der bevorstehenden Abstimmung im Oktober eine starke Position gegen die weitere Genehmigung von Glyphosat einzunehmen! Denn das Ackergift gefährdet unsere Gesundheit, Umwelt und Artenvielfalt, wie zahlreiche unabhängige wissenschaftliche Studien beweisen. Eine weitere Zulassung wäre deshalb unverantwortlich!
Findest du auch? Dann unterschriebe die Petition: „Glyphosat-Verbot Jetzt“ auf www.enkeltauglich.bio/glyphosat
Grundstück 3.000 qm, 2 Betriebshallen, 130 qm und 135 qm, mit Schleuderraum und Verkaufsladen, großem Schau Bienenhaus, 45 qm. Wohnhaus, 175 qm, voll unterkellert mit Büro und Werkstatt, 2022 komplett renoviert.
Ein Exposée mit vielen Fotos, Plänen und umfassenden Informationen liegt auf: https://onedrive.live.com/view.aspx?resid=BA74D8AFC0AD8226!202947&ithint=file%2cdocx&wdo=2&authkey=!AMIz0TiEbzggeGw
Die Imkerei hat eine sehr gute Lage, da die Touristenattraktion „Wallender Born“ (dies ist ein kalter Geysir mit ca. 100.000 Besuchern pro Jahr) nur ca. 50 m entfernt ist.
Siehe auch: www.geopark-vulkaneifel.de/eifel/landschaft/ausfluege-in-die-erdgeschichte/wallender-born.html
oder www.eifel.info/a-wallender-born
Kontakt: info(at)honigmehler.de oder T 0171 2090358