Imkermesse auf Erfolgskurs: Persönlicher Austausch ist das beste Marketing

Das war die eurobee 2023

Meinrad Leiter vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund ist sehr zufrieden: Knapp 7.000 Imker und Imkerinnen kamen am vergangenen Wochenende zur Fachmesse „eurobee“ nach Friedrichshafen, wo sich zum dritten Mal in Folge alles um die Imkerei, Bienen und Honig drehte.

Der erste Tag der eurobee fing mit 1900 Besuchern schon gut an. Am Samstag kamen dann mehr als 3500 Imkerinnen und Imker, um auf der eurobee zu stöbern. Foto: Janine Fritsch
Der erste Tag fing mit 1900 Besuchern schon gut an. Am Samstag kamen dann mehr als 3500 Imkerinnen und Imker, um auf der eurobee zu stöbern. Foto: Janine Fritsch

Größere Hallen, mehr Aussteller, mehr Besucher

„Wir hatten mit 138 Ausstellern deutlich mehr Angebote und auch rund 2000 Besucher mehr als letztes Jahr.“ freut sich Organisator Meinrad Leiter. „Gute Aussteller ziehen viele Besucher an und mit vielen Besuchern kommen noch mehr Aussteller!“ Für den Veranstalter ist das der Grund, warum die eurobee seit ihrem Start vor drei Jahren stetig gewachsen ist. „Das bedingt sich gegenseitig“.

Messefilm: eurobee Friedrichshafen 2023 – Rekordbeteiligung und super Atmosphäre

Die Imkermesse selbst gibt es schon viel länger, denn sie ist der Nachfolger oder besser der Rahmen für die alteingesessenen Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage, die innerhalb der eurobee dieses Jahr zum 53. Mal stattfanden. Der Umzug von Donaueschingen zur Messe nach Friedrichshafen war wegen der Corona-Auflagen notwendig. 2020 fiel die Messe ganz aus und 2021 mussten größere Hallen gesucht werden, um alle Auflagen zu erfüllen. Dabei wurde das Messekonzept gleich ganz neu und internationaler aufgesetzt. Aus den deutschen Imkertagen wurden europäische und es kommen heute viele ausländische Anbieter wie z.B. aus den Niederlanden, Frankreich, Italien, Bosnien, Slowenien und sogar aus Pakistan.

Gleich geblieben ist das umfangreiche Programm aus Fachvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen, das parallel zur Produktausstellung auf der Haupt- und Aktionsbühne und in den zahlreichen Seminarräumen stattfand. Schwerpunktthemen waren diesmal die Gesunderhaltung der Bienen, die Maßnahmen gegen die Varroamilbe und – ganz drängend – die Flut von gepanschtem Honig aus dem Ausland, die dem Berufsimker immer mehr zu schaffen macht.

DBIB-Vizepräsident Bernhard Heuvel im Interview: Die schwierige Situation der Berufsimker bekommt immer mehr Aufmerksamkeit. Foto: Janine Fritsch
DBIB-Vizepräsident Bernhard Heuvel im Interview: Die schwierige Situation der Berufsimker bekommt immer mehr Aufmerksamkeit. Foto: Janine Fritsch

Was drin ist, muss draufstehen

Fast jedes zweite Glas Importhonig ist laut aktuellem EU-Kommissionsbericht mit billigem Zuckersirup gestreckt. Diskutiert wird unter den Erwerbsimkern deshalb intensiv, wie die Fälschungen noch vor der Einfuhr klar entdeckt werden können, und dass es eine neue Regelung zu der Inhaltsangabe auf Honiggläsern für die Verbraucher geben muss. Denn das wird in Kürze in der EU-Kommission innerhalb der so genannten Frühstücksrichtlinie neu entschieden. Kunden, die deutsche Imker unterstützen wollen, können derzeit zumindest im Supermarkt nicht wirklich erkennen, was sie kaufen, wenn es lediglich heißt „Mischung aus EU und Nicht-EU-Ländern“.

Bericht im SWR

Honig-Verkostung und Labor-Analyse

Stark nachgefragt waren auf der Messe das Angebot einer professionellen Honig-Verkostung von zwei Honig-Sommeliers und die Vor-Ort-Analyse im mobilen Labor von mitgebrachtem Honig. Der Andrang zeigt, wie wichtig es den deutschen Imkern ist, ein einwandfreies Produkt herzustellen, das geschmacklich und inhaltlich sehr hohen Qualitätsstandards genügt.

Hoch frequentiert: Im mobilen Honiglabor wurde mitgebrachter Honig analysiert. Foto: Janine Fritsch
Hoch frequentiert: Im mobilen Honiglabor wurde mitgebrachter Honig analysiert. Foto: Janine Fritsch

Super Stimmung und fachlicher Austausch

„Für mich hat es sich definitiv gelohnt, auch wenn Messen immer anstrengend sind.“ sagt auch Aussteller Stefan Kumm. Für ihn ist der direkte Austausch mit Geschäftspartnern und Kunden die allerbeste Werbung. „…und auch nachhaltiger als alle anderen Marketingmaßnahmen.“ Er kommt seit über 25 Jahren zur Imkermesse und begrüßt den Umzug nach Friedrichshafen: „Wir haben hier mehr Platz und die Logistik ist auch besser, z. B. die Zufahrt mit dem Lieferwagen in die Halle. Auf der eurobee werde ich außerdem regelmäßig gefragt, ob alles passt oder ob ich noch etwas brauche. Das kenne ich sonst so nicht.“ Für den Anbieter von Bienenprodukten wie Salben, Cremes und Nahrungsergänzungsmitteln ist auch die Stimmung auf der Messe ein wichtiger Punkt. „Ich fühle mich einfach sehr wohl hier und rundum gut versorgt.“ Dass die Stimmung auf der Messe auffallend gut war und das Miteinander sehr freundlich und respektvoll, haben auch die Messemitarbeiter bestätigt. Selbst die wenigen Beschwerden, die es gab, wurden höflich und verständnisvoll vorgetragen.

Es hat sich gelohnt. Aussteller Stefan Krumm zieht Bilanz am Sonntag: Viele Besucher und tolle Stimmung. Foto: Janine Fritsch
Es hat sich gelohnt. Aussteller Stefan Kumm zieht Bilanz am Sonntag: Viele Besucher und tolle Stimmung. Foto: Janine Fritsch

Meinrad Leiter führt dazu eine Liste: „Im Nachgang gibt es immer eine Besprechung, in der wir Schwierigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren und für das nächste Mal entsprechend umplanen. Ein paar Neuerungen und Stolperfallen hatten wir im Vergleich zu letztem Jahr. Dieses Jahr waren wir im Ostteil der Messe, da war manches anders. Aber die Räume und Hallen passen insgesamt besser zu unseren Bedürfnissen als im Westteil.“ Das Organisationsteam plant jetzt schon für nächstes Jahr. Bei den Imkern steht der Termin bereits fest im Kalender: Die eurobee wird für Erwerbs- und Hobbyimker vom 8. bis 10. November 2024 wieder in Friedrichshafen stattfinden.

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13.11.2023 / 4.700 Zeichen

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Pressekontakt: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB), presse(at)berufsimker.de, Janine Fritsch

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