Seit der Auftaktveranstaltung des Dialognetzwerkes zukunftsfähige Landwirtschaft Ende letzten Jahres, haben die Mitglieder intensiv und zielstrebig gearbeitet. Erfreulich ist insbesondere die Tatsache, dass die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln als erstes Schwerpunktthema gewählt wurde. (Zweites Thema war der Bereich Tierhaltung.)
Die Arbeitsgruppe, die sich mit diesen überaus wichtigen Fragen beschäftigt hat, umfasste Landwirte aus den Bereichen ökologischer und konventioneller Landbau, Naturschützer und auch mich, als Berufsimker. Trotz dieser sehr verschiedenen Personen, die naturgemäß teilweise sehr unterschiedliche Sichtweisen und Standpunkte vertraten, herrschte eine ausgesprochen offene, konstruktive und freundschaftliche Atmosphäre.
In etlichen Onlinesitzungen wurde hart über die einzelnen Punkte gerungen. Sichtbar wurde, dass eine auf den ersten Blick so simple Sache, in der täglichen Arbeit der Landwirte auf Schwierigkeiten stößt. Für mich als Außenstehenden besonders bemerkenswert war die Tatsache, daß auch ohne gesetzliche Vorgaben die Mehrzahl der Landwirte aktiv an einer umweltgerechteren und biodiversitätsfördernden Landwirtschaft arbeitet. Aber auch: Manchem fällt es schwer, sein Handeln zu hinterfragen und „über den Tellerrand“ zu schauen. Aber soetwas kennt man ja auch von uns Imkern.
Dieses ist den Staatssekretärinnen des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums am 9. Mai 2023 in Berlin überreicht worden.
Die Belange der Imkerei haben insoweit Berücksichtigung gefunden, dass ich den Nutzen der Imkerei für die Landwirtschaft durch die von den Bienen geleistete Bestäubungsarbeit klar darstellen konnte. Im Positionspapier ist daher die Imkerei mit einem eigenen Punkt aufgeführt. Besonders herausgestellt wurde der mögliche Mehrertrag landwirtschaftlicher Kulturen durch die Bestäubung mit Honigbienen. Dadurch ist es beispielsweise möglich den Düngereinsatz zu reduzieren und verbesserte Erntebedingungen zu erreichen. Auf dem Treffen des Dialognetzwerkes in Berlin konnte ich der persönlichen Referentin der Staatssekretärinnen in einem persönlichen Gespräch den Sachverhalt noch einmal ausführlich erläutern.
Das die Belange der übrigen Bestäuberinsekten ebenfalls Berücksichtigung gefunden haben, sei ebenfalls erwähnt. Hier habe ich zusammen mit einer Kollegin des NABU, ebenfalls einen wichtigen Punkt im Positionspapier verankern können.
Genaueres zum Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft findet Ihr hier auf den Webseiten des Ministeriums.
Bericht von: Imkermeister Andreas Pientka, DBIB Landesgeschäftsführer Mecklenburg-Vorpommern, Mitglied der AG Nord und Mitglied im Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft
Waldweg 14
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