Das war die eurobee 2024
Die 4. eurobee war dieses Jahr nicht nur Dreh- und Angelpunkt für alle Imker und Fachhändler, sondern auch Podium für Wissenschaft und Politik. Neben der guten Stimmung in den Austellerhallen, gab es den brisanten Pressetermin zur neuen DNA-Analyse gegen Honigfälschungen.
von Janine Fritsch
Am letzten Wochenende fand die 4. eurobee in Friedrichshafen statt. Bei etwa gleicher Besucherzahl von knapp 7000 Imkern, gab es diesmal noch mehr Aussteller. Organisator Meinrad Leiter ist zufrieden: „Trotz der schwierigen Marktlage hatten wir mit rund 150 Ausstellern eine Steigerung von gut 10 Prozent. Die Händler machten gute Geschäfte und die Stimmung war wieder super.“ Die Größe der Messe und die hohe Besucherzahl ziehen jedes Jahr mehr Betriebe aus dem Ausland an. Verena Fronthofer aus Österreich ist mit ihrer Wachsverarbeitung zum ersten Mal auf der eurobee: „Meinem Vater war das bisher zu weit.“ Er blieb mit seinem Stand für Imkereigeräte sonst immer im Österreichischen Wels. „Ich wollte das hier einmal ausprobieren und werde wiederkommen“, sagt seine Tochter. Sehr gut gingen ihre Holzbretter mit Bienen-Motiven aus Intarsienarbeit.
Honigbetrug: Wissenschaft stellt DNA-Methode vor – Politik muss nachziehen
Das vielseitige Rahmenprogramm mit Workshops und Vorträgen war dieses Jahr überdeckt von dem politisch hoch-brisanten Thema Honigfälschungen: ARTE sendete die Doku über in ganz Europa aufgedeckten Panschereien am 11. November, einen Tag nach Messeende aus. Das Filmteam begleitet die Berufsimker bis nach Spanien begleitet. In der ARD-Mediathek ist der Film unter dem Stichwort „gepanschter Honig“ weiterhin abrufbar.
Auf den massiven Betrug bei Importhonigen gingen zu Beginn der Messe Bürgermeister Fabian Müller, Bioland Präsident Jan Plagge und Dr. Thomas Schneider vom Landwirtschaftsministerium in ihren Grußworten ein: „Das ist ein ernsthaftes Problem. Wenn Echtheit und Qualität des Honigs Schaden nehmen, ist das nicht nur Verbrauchertäuschung, sondern eine wirtschaftliche Gefahr für unsere nachhaltig arbeitenden Imkereibetriebe.“ sagte Bürgermeister Müller. Dr. Thomas Schneider betonte: „Geringe Preise begründen sich oft in gefälschter Ware.“ Und: „Fälschungen werden immer raffinierter, sodass die Methoden zur Verifizierung echten Honigs stetig angepasst werden müssen.“
Honigbetrug: DNA-Analyse ist sicher und zukunftsfähig
Genau deshalb hat der Berufsimkerbund Wissenschaftler und Vertreter von Laboren auf der eurobee an einen Tisch gebracht. Die Fachleute haben den ganzen Freitag diskutiert. Die Forscher konnten aufzeigen, warum sie glauben, dass die DNA-Analyse von Honig, genauer und zukunftsfähiger für die Aufdeckung von Fälschungen ist als die etablierten Methoden. Für Presse und Öffentlichkeit wurden die Grundlagen der Methode am Sonntag vorgestellt.
eurobee Honey Award 2025
Meinrad Leiter ist sich sicher: Die eurobee wird auch künftig weiterwachsen und zum europäischen Netzwerk-Zentrum der Imkerei werden. Zum Netzwerken gab es dieses Jahr den ersten Social-Dinner-Abend, der zweimal erweitert werden musste, um die vielen Überbuchungen noch aufzunehmen. Auf der nächsten eurobee wird es ein weiteres Highlight geben: Den ersten eurobee Honey Award 2025. Der DBIB bildet dafür Juroren aus! Die 5. eurobee für Erwerbs- und Hobbyimker wird vom 7. bis 9. November 2025 wieder in den Messehallen von Friedrichshafen stattfinden.
- DNA-Analyse kurz erklärt: https://2cm.es/DNA-Methode-gegen-honigbetrug
- Arte-Doku „Gepanschter Honig“ Ganzer Film: https://www.arte.tv/de/videos/118267-012-A/re-gepanschter-honig/
- eurobee Honey Award – Infos und Anmeldung zur Juroren-Ausbildung: https://berufsimker.de/eurobee-honey-award/